Bogus - 08.02.2014 - Boxer Nothilfe Deutschland e.V.

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Bogus - 08.02.2014

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Am Dienstag, den 21.1.2014 mussten wir uns von unserem lieben kleinen Bogus (Bobo) verabschieden. Wir durften ihn 8,5 Jahre bei uns haben und werden ihn sicher niemals vergessen.

Als wir ihn damals zum ersten Mal gesehen haben, war er ein wirklicher Notboxer, abgemagert, mit geschwollenen Augen und Milbenbefall und Hakenwürmern. Wir konnten uns kaum vorstellen, wie die ersten fünf Jahre seines Lebens gewesen sein müssen. Alle haben damals gehofft, dass die Operation, die die Boxernothilfe ermöglicht hat, ihm zumindest einen Teil seiner Sehkraft erhalten würde, aber es war schon zu spät. Seine Augenerkrankung war schon zu lange unbehandelt geblieben. Glücklicherweise konnte aber der Druck auf die Augen vermindert werden und mit Medikamenten haben wir seine Erkrankung gut in den Griff bekommen

Obwohl er vollkommen blind war und in seinen ersten Lebensjahren sicher nicht viel Pflege und Zuneigung erhalten hat, war unser Bogus trotzdem allen Menschen gegenüber immer aufgeschlossen und liebevoll. Schon als wir ihn nach der OP endlich von der BNH abholen konnten, ist er gleich ohne zu zögern ins Auto gesprungen, hat uns ein wenig angeknabbert und dann die gesamte Rückfahrt verschlafen. Bei uns war es Liebe auf den ersten Blick. In seinem Revier (Haus, Garten, Spazierweg) kannte er sich schon bald so gut aus, dass man ihm seine Behinderung kaum anmerkte.

Natürlich war es nicht immer einfach mit einem blinden Hund und jeder, der sich entscheidet einem behinderten Tier eine Chance zu geben, sollte sich auch die Schwierigkeiten und Einschränkungen klar machen. Alles andere wäre auch dem Hund gegenüber nicht fair. Leider verstand sich Bogus gar nicht mit anderen Hunden, konnte außer im Garten nicht frei laufen und brauchte mehrmals am Tag Augentropfen. Trotzdem war Bogus der liebste und freundlichste Hund, den wir je hatten und wir würden ihn niemals missen wollen. Er war eine kleine Mimose und hasste es, im Regen raus zu müssen oder gar durch nasses Gras zu laufen. Er sträubte sich auch schon mal vehement, wenn seine verrückten Menschen unbedingt spazieren gehen mussten, wenn er doch viel lieber schlafen wollte. Er liebte sein Leberwurstbrot jeden Morgen und seinen Sessel (und sein Sofa und seine Matratze und den anderen Sessel). Auto gefahren ist er auch immer gern, besonders wenn es in den Park ging, wo er mit einer langen Schleppleine fast wie auf eigene Faust herumstromern und nach Herzenslust schnüffeln konnte.

Unser kleiner Bär hat alle Menschen geliebt und durch seine bezaubernde Art schnell dafür gesorgt, dass ihn auch alle geliebt und geknuddelt haben.

Bis fast zum Schluss war er ein fitter Hund, besonders für einen Boxer von 13 Jahren. Er ist noch gerne spazieren gegangen und hat nicht nur sein Futter gefressen, sondern mit besonderer Freude auch Katzenfutter und in Brühe gekochte Nudeln und andere Delikatessen.

Vor ein paar Monaten kam dann der erste Schock: der arme Kerl erschien desorientiert und unsicher auf seinen Pfoten und stieß plötzlich viel öfter gegen Schränke und Wände, die er sonst sicher umgehen konnte. Sein Tierarzt, den Bogus immer besonders geliebt hat, vermutete einen Schlaganfall. Durch Medikamente und besonders gute Leckerchen und viele Knuddel- und Streicheleinheiten ging es ihm aber wieder besser, sodass er seine letzten Monate noch ausgiebig genießen konnte.

Familie Kreft


 
 
 
 
 
 
 
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