Bärenbeisser, Saupacker oder Bullenbeisser


Schriftliche Zeugnisse über die Geschichte der Boxer gibt es einige. Hier ein Auszug aus "Unser Hund - ein Boxer" Verlag Boxer-Club e.V. München.


Bullenbeisser und Bärenbeisser wurden Sie früher genannt.

Jagd und Treibarbeit verlangten von den Hunden Temperament, Mut und Draufgängertum. Alles Eigenschaften die den heutigen Boxer noch immer auszeichnen.

In der Literatur des 17. Jahrhunderts gibt es bereits Hinweise auf diesen schweren, gedrungenen Hund mit breiter Schnauze und ausgeprägten Lefzen. Er war schon damals oft an der Rute und stets am Ohr kupiert. Das Alter des Bullenbeissertyps aber geht noch viel weiter zurück und verliert sich im frühen Mittelalter.

Vielleicht stammt er auch von der robusten, breitmäuligen Dogge ab, die im 2. Jahrhundert n.Chr. in römischen Tierkampfarenen vorgeführt wurde.
Als im Laufe der Entwicklung die Jagd auf wehrhaftes Wild nicht mehr aktuell war, hat der Boxer - oder besser gesagt der Bullenbeisser - die ersten acht Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts als "Metzgerhund" überlebt; denn hier erwies er sich als der Tauglichste, um Grossvieh beim Schlachten in die Enge zu treiben und dabei auch seinen Herrn sicher zu beschützen. 1895 wurde in München  Mühlbauers Flocki an einer Ausstellung von Bernhardinern erstmals versuchsweise eine Klasse für Boxer ausgeschrieben. Nur ein einziger Boxerbesitzer wagte es, mit seinem Hund in den Ring zu gehen.

Es war der legendäre "Mühlbauers Flocki", der im Stammbuch die Nummer 1 trägt. Kurze Zeit nach dieser Schau wurde noch im selben Jahr der Boxer-Klub gegründet.
Am Anfang seiner Gebrauchshundekarriere, 1896, wurde er auch schon in der Deutschen Armee für den Dienst in Ostafrika eingesetzt. Im selben Jahr wurden bei der Österreichischen Gendarmerie Begleithunde eingeführt, und dabei verwies man mit Recht gerade auf die Natürlichkeit des Boxers, der für diese Aufgabe mehr als prädestiniert sei.
Im ersten Weltkrieg dann wurden alle Boxerhunde zur Armee eingezogen - dies hätte fast das Ende der Boxerzucht in Deutschland bedeutet, weil so viele Hunde im Krieg umkamen.


Meta v.d. Passage

Meta v.d. Passage 1898  

Quelle: "Unser Hund - ein Boxer" Verlag Boxer-Club e.V. München