Emma - Boxer Nothilfe Deutschland e.V.

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Emma

Boxer > Zum Gedenken > 2015

12.05.15


"Quietsche" Emma gest. am 04.05.2015 geb, am 08.10.2006 

Ich habe Emma Ende 2012 mit meinen Eltern & unserem damaligen Boxer-Opi Gordon auf dem Boxerhof besucht. Sie war kaum zu überhören, denn so war eifrig am "erzählen". Kaum hab ich Emma gesehen (nicht nur gehört), war klar diese süße Samtschnute nehme ich gleich mit. Emma war auch absolut nicht abgeneigt, denn bei unserem Probespaziergang wollte sie sofort in unseren Kofferraum hüpfen. Auch wenn dieser noch gar nicht auf war. Da mein Emmchen so fürchterlich gerne damals noch hoch gesprungen ist, hätte ich auch einfach nur die Arme auf machen müssen und sie wäre sofort in meine Arme gehüpft. Kurz gesagt: Es war Liebe auf dem ersten Blick. Auf der Heimfahrt hatten Emma und Gordon auch bereits die Decken einvernehmlich getauscht. Genauso ging es auch Zuhause weiter. Emma lebte sich recht schnell bei uns ein. Sie hatte zwar ein paar Ecken und Kanten, die es galt ihr abzugewöhnen (z.B. hoch springen, ihre Verlustängste, das Anbellen von Telefon, Hausklingel o.ä.) aber das ging ruckzuck. Auch in der Hundeschule war sie sehr schnell im lernen. Sie wollte uns immer gefallen. Leider mussten wir nach und nach feststellen, dass sie wohl geschlagen worden ist und sie außer ihren Namen und sitz + platz nichts konnte. Aber das hat sie alles super schnell und sehr gerne gelernt. Emma und ich waren ein super Team.


Selbstverständlich hatte sie bei Gordon im Bett, auf dem Sofa und auf sämtlichen Decken immer einen freien Platz. Emma wollte immer liebend gerne unter die Bettdecke, da es dort ja immer so kuschelig warm war und es ihr sehr viel Spaß gemacht hat, mir die Decke und das Kopfkissen im Schlaf abzuluxen. Falls ich mal später zur Schule oder an die Arbeit musste war mein sehr zuverlässiger Wecker immer sehr verwirrt, warum ich so spät noch schlafe. Natürlich versuchte sie mich erst mit Stupsen, dann mit anstarren, anschnaupen, mit der Pfote hauen, abschlappern und wenn alles nichts half auch mit anbellen wach zu machen. Wäre ja gelacht, wenn sie mich nicht wach bekommen würde. Auch war sie eine super Trösterin. Erst konnte sie nicht viel damit anfangen, wenn ich traurig war. Aber dann hat sie sich alles vom Gordon abgeguckt. Ganz am Anfang musste ich ausbidlungsbedingt auf einen einwöchigen Lehrgang weg. Emma war davon alles andere als begeistert und ging sofort zwei Tage in den Hungerstreik. Meine Mama hat mir erzählt, dass sie mit viel zureden und mit viel Kuscheln dann doch wieder gefressen hat. Natürlich gab es einen riesen Hundekeks als ich wieder Heim kam und dann war wieder alles ok :)

Mit Emma konnte unser Senior zwar spielerisch nicht mehr mithalten aber dennoch schaffte sie es ihn noch auf seine alten Tage zu kleinen Spielereien aufzufordern. Sie war immer um ihn besorgt, wenn er mal zum Tierarzt musste oder gar eine kleinere OP hatte. Ihn in ruhe lassen kam kaum in Frage. Da musste ich sie schon mal beiseite holen. Zusammen auf einer Decke in der Sonne um die Wette schnarchen konnten die zwei perfekt. Emma auf dem Rücken und Groden ganz normal neben ihr. Der Platz vor dem Ofen meiner Eltern wurde selbstverständlich mit Decke geteilt. Sich stundenlang vom Ofen wärem lassen war im Winter die Lieblingsbeschäftigung Nummer 1.

Als Grodon 2013 starb wollten wir recht schnell einen neuen Gefährten für sie. Damit war sie nicht so einverstanden, weshalb wir Balou leider wieder zu Ihnen zurück bringen mussten. Ein paar Monate später versuchten wir es erneut mit einem Boxerwelpen namens Queen. Die anfängliche Skepsis verwandelte sich schnell in richtige Mutterliebe. Emma war eine richtig süße und fürsorgliche Ziehmama. Queeni durfte so gut wie alles. Sei es Emma als "Fahrstuhl" zu nutzen, weil Queen noch zu klein war um auf Sofa zu kommen. (Emma lag vor dem Sofa, Queen saß auf ihrem Brustkorb und wartete so lange bis sie einmal Luft holte, sodass Queeni auf Sofa konnte), auf Emma zu schlafen, ihr das Spielzeug abzujagen oder einfach nur um mit Emma auf den Spaziergängen oder im Garten zum Spielen aufzufordern.

Bis auf das Spielen hat Queeni mein Emmchen stets auf Trab gehalten. Das Spielen klappte zum Schluss leider nicht mehr so, weil sie im Januar 2014 wegen einer unerkannten Herzinsufiziens mir beinahe verstorben ist. Aber auch davon hatte sich Emma Dank Ihrer Hilfe super gut erholt. Bis auf zwei Zwischenfälle hat man kaum gemerkt, dass sie herzkrank war. Sie war top fit. Spielte nur ein bisschen weniger, aber ihrer Lebensfreude hat das kein Abbruch getan. Im Gegenteil. Weihnachten 2014 hat sie sogar noch mit mir und meinem Mann zusammen den Weihnachtsbaum geschmückt, forderte sogar meinen Mann oft zum Spielen auf. Sie hat es geliebt Queeni vom Sofa zu locken, sodass sie zum Herrchen auf Sofa konnte. Queeni ist aber auch wirklich immer darauf rein gefallen :D Genauso liebte sie es ihr Bett zu machen (solange die Decke entweder durch die Wohnung zu ziehen bis sie in der Sonne lag oder solange sie zurecht zuppeln bis sie ein kleines Nestchen hatte). Aber wehe Queen oder Emma mussten doch wahrhaftig mal einzeln zum Tierarzt. Oh wei. Das war immer ein kleines Drama für die kleine Queen. Aber die Freude wenn Emma wieder kam war riesig.

Emma war in dem letzten Jahr so super lieb, das konnte sich mein damaliger Trainer noch nicht mal ansatzweise vorstellen. Er war richtig überrascht, wenn wir ihn beim Tierarzt getroffen haben. Emma war rund rum alles egal. Sie schlief unter meinem Stuhl, egal was für ein Trubel war. Die kleinen Nichten von meinem Mann (ca. 8 & 10) konnten Emma unbekannteweise stundenlang streicheln, kitzeln oder mit ihr kuscheln. Auch an Geburtstagen, Silvester etc. Emma war anfangs ein wenig aufgedreht aber immer lieb. Die Begrüßung musste sein aber danach war sie total entspannt und ausgeglichen. Meinen Schwiegervater hat sie auch total gerne gehabt. Auf seinen Füßen zu schlafen war ihr absoluter Lieblingsplatz. Wehe es ging unter der Woche wieder zurück zu meinen Eltern (da war sie kaum alleine, wenn ich arbeiten war). Da hatte sie keine Lust ins Auto einzusteigen. Aber kaum hat sie die Queen am Fenster zuhause gesehen war sie schon drauf und dran aus dem Auto zu wollen.

Selbst an dem Tag als sie starb war Emma den ganzen Tag keine Sekunde alleine. Wir hatten einen Geburtstag, aber Emma lag immer zu meinen Füßen. Den Kindern habe ich gesagt, sie sollen sie in Ruhe lassen, da ich gemerkt habe, dass Emma anders war als sonst. Ich konnte es nur nicht ganz zuordnen. Da es warm war, dachte ich sie hat wieder Probleme mit dem Wasser hat und habe sie regelmäßig kontrolliert, ob sie ihre Notfallmedikamente braucht. Als der Geburtstag rum war, ist sie mir einfach auf dem Weg zu ihrer Pipi-Wiese umgefallen. Aber auch da war sie nie alleine. Ich war immer bei ihr.

Ich vermisse sie immer noch seeehr stark. Auch wenn Queeni und mittlerweile Theo (auch ein Ex-BNH) für reichlich Ablenkung sorgen. Theo topt alle Verrücktheiten eines Boxers, die ich je gesehen habe. Aber an meine Emma kommt keiner mehr ran. :) Ihre besten Eigenschaften waren: sehr kuschelbedürftig, verrückt, ein rießen Clown, manchmal ein süßer Dickkopf, bestechlich war sie auch, Geschenke auspacken war auch eins ihrer liebsten Beschäftigungen, sie wollte immer und überall dabei sein und sie hatte ein riesen Herz. Wenn sie einmal jemanden mochte musste man schon sehr grob sein, dass sie ihre Meinung geändert hat. Aber das war niemand :) Alle mochten meine Emma. Mich gab es immer nur mit Emma. Wer Emma warum auch immer nicht mochte, der mochte mich auch nicht. Emma hatte auch eine gute Menschenkenntnis. Manche Bekannte waren ihr sofort und komplett suspekt. Da konnte man mit Leckerlie machen was man wollte. Emma hat sich nicht umstimmen lassen und somit war klar: Meine Emma und ich haben den Menschen gemieden so gut es ging.


Traurige Grüße
Silke Knau mit Familie Lobeck Queen und Theo

 
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