Max

09.08.12


Unsere Zeit mit Max

(26.03.2006 bis 03.08.2012)




Durch Zufall geriet ich im Februar 2006 auf die Internetseite der Boxer Nothilfe und stieß auf der Seite " Wir suchen ein Zuhause" auf Max. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Nach Kontakten mit Frau Hebling fuhren wir dann am 05.03.2006 nach Schweinfurt, um Max persönlich kennen zu lernen. Nach einer Stunde war der Betreuungsvertrag geschlossen, und wir traten unsere schon lange gebuchte Nordlandreise an. Im Gepäck waren einige Hunde- Bücher, da wir bemerkt hatten, dass Max gegenüber anderen Hunden nicht ganz entspannt war.



Nach Beendigung unserer Reise holten wir Max in Schweinfurt ab, glücklich wieder einen Boxer zu haben (unseren Vierten). Auch Max hatte nichts dagegen, mit uns mit zu fahren.

Daheim lernten wir dann "unseren Max" kennen, einen sehr gut erzogenen Hund, der eigentlich alle Kommandos kannte, brav an der Leine lief und sich ohne Leine kaum von uns entfernte. Probleme gab es, wenn wir andere Hunde trafen. Nur mit wenigen wollte er spielen. Speziell bei kleinen Hunden flippte er leicht aus. Daran änderte auch der einjährige Besuch der Hundeschule leider nichts. Ein weiteres Problem war, dass Max sehr ängstlich war. Die Angst vor Männern mit Rucksack, Anglern, Bahnschranken , Zügen und allem, was laut war verlor er im Laufe der Zeit. Die Angst vor Feuerwerk und Böllerschüssen blieb allerdings. Sie hat ihn manches Mal in den Keller getrieben.

Erstaunlich war, dass Max erst nachdem er einige Zeit bei uns war, gelernt hat Beinchen zu heben. Zuvor hat er gepieselt wie ein Hundemädchen.

Abgesehen von den oben genannten Problemen war er unser Traumhund, unser ständiger Begleiter, den wir aber auch ohne weiteres für einige Stunden alleine zu Hause lassen konnten.

Max liebte das Autofahren (und das Auto als Hundehütte). So hatten wir in ihm den idealen Reisebegleiter. Er hat uns vom Mittelmeer bis zu den Lofoten begleitet, war wandern in den Alpen und im Harz, doch am liebsten war er am Meer, wo er geschwommen ist und im Sand getobt hat wie ein Blöder. In den Urlaubsquartieren (egal ob Ferienhaus oder Hotel) gab es nie ein Problem mit ihm, ebenso in den Lokalen. Er lag unter dem Tisch, und andere Leute bemerkten ihn nur beim Kommen und Gehen.

Spielen war für Max das Höchste. Mit Schleuderball oder Schmusetier konnte er lange Zeit auch allein durch den Garten tollen. Erstaunlich war, wie pfleglich er mit seinen Spielsachen umging. Es ging kaum mal etwas kaputt.

Wie die meisten Boxer war Max auch richtig kinderlieb. Man hat ihm zwar manches Mal angemerkt, wenn ihn unsere Enkelinnen (drei und vier Jahre alt) genervt haben. Er hat ihnen dann sein Wohnzimmerkörbchen überlassen und sich selbst in ein anderes Zimmer zurückgezogen.

Max war zudem sehr verschmust. Wenn er zu wenige Streicheleinheiten bekommen hatte, forderte er sie unmissverständlich ein. Es begann damit, dass Herrchen morgens liebevoll geweckt wurde und endete damit, dass Frauchen abends im Körbchen noch mit ihm schmusen musste.

Und jetzt hat er uns so plötzlich verlassen. Vom Auftreten der ersten Krankheitszeichen (Schwäche und Erbrechen) nachts gegen vier Uhr bis zu seinem Tod dauerte es nur acht Stunden. Die Infusion beim Tierarzt hatte ihm leider auch nicht helfen können. Todesursache war vermutlich eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse, deren Ursache allerdings nicht bekannt ist. Vermutet wird eine Vergiftung.

Wir müssen uns nun daran gewöhnen, dass keiner mehr da ist, der morgens das Herrchen weckt, nachmittags unbedingt spazieren gehen muss, da es ja erst dann Fresserli gibt, und der immer mal glaubt, dass er ein toller Schoßhund ist. In zwei Wochen wollten wir mit ihm ins Baltikum reisen. Die Kabinen für uns und Max sind bestellt. Nun müssen wir alleine reisen, unser Leben wieder umstellen. Das wird uns wohl noch einige Zeit schwer fallen.

Und Max?
Unsere Enkelin hat gemeint, er würde dann jetzt mit Wolfi (ihrem verstorbenen Onkel) Gassi gehen.






Max



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