Anton

Anton hatte eine Kieferanomalie, was weiter nicht schlimm wäre. Als er heranwuchs, wurde der Unterkiefer immer länger, der Oberkiefer wuchs kaum noch mit.
Wer wollte schon solch einen Hund?

Also wurde Anton entsorgt. Einfach ausgesetzt.
Die Abgabe im Tierheim könnte ja mit Unkosten bzw. unangenehmen Fragen verbunden sein.

Beim Versuch sich durchs Leben zu schlagen, wurde Anton von einem Auto angefahren. Mitleidige Menschen haben das Häufchen "Elend" abgemagert und schwer verletzt gefunden und ihn zum Tierarzt gebracht.
Festgestellt wurden ein Trümmerbruch im Kniegelenk am Hinterbein und eine handtellergroße Fleischwunde am Vorderbein.
Schließlich fand er eine Pflegefamilie, die ihn zunächst liebevoll aufnahm und ihn aufpäppelte. Nach einiger Zeit stand fest, dass er dort sein Zuhause gefunden hatte. Die Familie wollte ihn unter keinen Umständen mehr hergeben.


Anton verbrachte fast zwei unbeschwerte Jahre in dieser Familie. Im Frühjahr 2003 kam das niederschmetternde Untersuchungsergebnis des Tierarztes. Anton litt an Knochenkrebs. Dazu kam eine starke Arthrose. Er muß -trotz Medikamente- höllische Schmerzen gehabt haben.

In letzter Zeit ging es ihm immer schlechter, sein ganzer Körper war angeschwollen und er konnte sich kaum noch bewegen. Dann wurde die verheerende Diagnose gestellt. Anton hatte Wasser in der Lunge. Ausserdem drückte ein faustgrosser Tumor auf sein Herz.

Sein Zustand war so schlecht, dass seine Familie ihn nur noch erlösen lassen konnte.


Dieser tapfere Junge hat in seinem kurzen Leben eine Menge durchmachen müssen. Ihm wären noch ein paar Jahre in seiner Familie gegönnt gewesen. Doch es sollte nicht sein.

Für die Familie ist dies der zweite Todesfall eines Boxers in diesem Jahr. Sie musste im Frühjahr erst unseren Notboxer Chance über die Regenbogenbrücke gehen lassen.

Welches Jammertal müssen wahre Tierfreunde manchmal mit ihren Lieblingen durchschreiten?

Unsere Gedanken sind bei Anton und seiner Familie.

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Vera Dengel
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