Cherry


18.11.2007


Am 09. November 2007 mussten wir unseren Sonnenschein gehen lassen.

Diesen letzten, schweren Kampf hat unser "altes" Mädchen leider nicht mehr gewinnen können. Ohne Vorankündigung oder sichtbare Anzeichen war diesmal der Magen-/Darmtrakt von einem Tumorbefall betroffen. Mit einer rasenden Geschwindigkeit, die auch unsere erfahrene Tierärztin in betroffenes Erstaunen versetzt hat, fiel diese üble Geißel über unser kleine Maus her.

Aber dieser Hund klagte ja auch nicht, so das man eventuell frühzeitig etwaige Veränderungen hätte wahrnehmen können. Cherry ging auch nach der hundertsten Spritze und zig anderer Operationen, immer noch Freudestrahlend und mit einem Schwanzwedeln (der leider nicht vorhanden war) zu ihrer Tierärztin.

Vor fast 6 Jahren, im Frühjahr 2002 kam Cherry zu uns nach Buxtehude. Ja, das war eine stürmische Anfangszeit, denn einige Charaktereigenschaften die man Cherry im Vorwege bescheinigt hatte (Vorbesitzer), stellten sich dann doch sehr schnell als etwas optimistisch geschildert dar.

Stellvertretend für einige, sagen wir mal Irritationen bei uns, sorgte Cherrys Begabung einige Zeit allein zu Hause verbleiben zu können. Doch, so 5 Minuten konnte man Cherry schon zutrauen sich allein zu beschäftigen. Danach allerdings ging sie zu Ihrer heimlichen Leidenschaft, der Durchführung von architektonischen Veränderungen über.

Dieser Hund hat uns nach einem halben Jahr dazu gezwungen, unseren 4 Jahre "alten" Neubau so ziemlich von Grund auf neu zu renovieren. Unserer Notboxer hat sich in Panikattacken durch geschlossene Türen gefressen, mit Teppichböden oder Tapeten wurde kurzer Prozess gemacht. Bügel hatten generell nichts an Kleiderhacken oder Garderoben zu suchen. Und noch viel weniger die Kleidungsstücke die auf den Bügeln hingen. Hier möchte ich nur den Wintermantel meiner Frau erwähnen, der nachdem er in Boxeraugenhöhe war, kurzerhand in einen "Golfmantel" (den mit den 18 Löchern) umgestaltet wurden.

Um es kurz zu machen, dieser Hund konnte keine Sekunde alleine bleiben. Aber das war im Vorwege für uns eine Notwendigkeit, die auch vom Vorbesitzer bescheinigt wurde. Klar, wenn der Hund im Garten im Zwinger sitzt, stimmt das natürlich. Aber das hat sich leider erst später herausgestellt.

Verdächtig kam es uns allerdings schon vor, das Cherry sich die ersten Wochen beharrlich weigerte in den Garten zu gehen. Im Nachhinein wusste man dann, warum.

Wie dem auch sei, nach einer längeren Zeit der Eingewöhnung hatten wir uns schließlich auf ein freundliches Miteinander einigen können.

Dieses Miteinander wurde nun leider auf schmerzliche Weise, von dieser hinterhältigen Krankheit, jäh beendet.

Das Haus ist so ruhig, kein schnarchen mehr. So leer, kein neugieriger Blick durch nur angelehnte Türen.

Unsere "kleine Zicke" wird auf Ewig einen Platz in unserem Herzen haben.
Famile Suttmann

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