Dora


25.11.2011






Dora (eine der letzten aus der Zwingerauflösung) hat die letzten Monate ohne Hütte, nur im Sand, verbringen müssen.

Eine ganz arme Seele, aber ich denke, hier hat sie eine ehrliche Chance, denn sie ist erst ein paar Tage im neuen Zuhause.

Ute Laue










Ihr neues Frauchen schreibt uns:

Hallo und einen schönen guten Abend Frau Laue,

nun kommen ein paar Fotos, Fotos von einem Rohdiamanten - DORA - wunderschön, doch wartet noch eine feinfühlige Arbeit auf uns.

Die ersten Tage, Tage voller Aufregung, Neugierde, Tierarzt, was kommt jetzt? Ach, ich kann es gar nicht alles in Worte packen. Doch alle lieben Dora - und natürlich auch Champ, der mit uns 325 KM reiste - auf Brautschau ging. Champ das Kraftpaket von 8 1/2 Jahren, der selbst dankbar ist endlich ein richtiges Hundeleben führen zu dürfen - und nicht wie ein Hängebauchschwein sich ächzend, nach Luft schnappend, von einer Ecke in die andere schieben muss - nur schwerfällig Gassi gehen konnte. Champ ein auf bayrisch erzählender Boxerbub hat seine Herzdame gefunden - und was für eine! Also, er springt um sie herum, zeigt seine sämtlichen Verführungskünste, herzt, küsst sie - es gefällt Dora, sie fühlt sich geschmeichelt. Champ war ja schon als lustiger Boxer, mit Charme, bekannt, ein Kasper halt, der eine ganze Tonleiter rauf und runter erzählen kann- und das tut er nun nicht nur mehr auf seinen Spaziergängen, sondern versucht seine Herzdame Dora damit zu betören. Dora hält große Stücke auf Champ, schafft es sogar schon sehr manierlich neben ihm an der Leine zu laufen. Und sieh da, Champ gibt das Ziehen immer mehr auf - und ich als Frauchen kann doch tatsächlich schon mal die Hundi`s beide mit einer Hand führen! Nicht immer, aber immer öfters.

Was ist Dora ganz zaghaft bei unserer Ankunft ins Haus geschlichen. Hat sich überall ganz ängstlich umgeschaut, sich über Geräusche erschrocken - und als später der Fernseher anging beschnupperte sie diesen und setzte sich davor um die laufenden Bilder anzuschauen. Noch viel später hat sie endlich begriffen das sie auf`s Sofa darf. Auf Frauchens kuschelige Decke war es für Dora bestimmt ein Genuss und Wohlbehagen.

Dann kam der späte Abend, die Nacht. Ich war doch ziemlich fertig nach der langen Fahrt, von Rendsburg zum Boxerhof und wieder zurück + Aufregung. Nachdem ich Dora`s Seelies weg gewischt hatte (sie ist halt ein großer Welpe), verkroch ich mich mit Champ in meinem Bett. Christiane war ja am Wochenende nicht da, Daniela wollte etwas später zu Bett und Dora mit zu sich nehmen, wollte versuchen das Hundekind die Treppe hoch zu bekommen - Dora weigerte sich zuvor sich das gesamte Haus anzuschauen. Dora gab allerdings nach 4 Stufen auf, drehte um und blieb unten. Auch mit Leckerli war die Treppe ihr wohl zu ungeheuerlich. So blieb Dora unten und alle anderen, Mensch und Tier, gingen schlafen. Daniela und ich ließen aber unsere Tür auf. Irgendwann in der Nacht, es war 1 Uhr durch, fühlte sich Dora wohl dann doch zu einsam - sie weinte erbärmlich...... Ich tapste nach unten, holte eine Pansenstange und versuchte Dora Stufe, für Stufe die Treppe hoch zu locken. Es dauert und dauerte, Müdigkeit, meine Augen brannten, meine Geduld wurde in meinem verschlafenen Zustand auf eine harte Probe gestellt..... Dann bekam ich Hilfe! Champ stand oben an der Treppe und fiepte leise - und Rosi, Danielas Katze, legte sich auf die nächste Stufe vor Dora. Vorher hatte die Katze den Hund beschnuppert. Dora nahm die nächste Stufe, gaaaaaanz langsam - mit dem Duft der Pansenstange in der Nase, die vor ihr lag. Und wieder eine Stufe höher - und was machte Rosi? Sie legte sich Stufe, für Stufe vor Dora, half also weiter mit. Dora konnte ihre Angst überwinden und schaffte die Treppe. War DAS eine Belohnung nach so einer Aufregung- es wartete ein dickes Leckerli und ein weiches Körbchen!!! Dora war überglücklich und erleichert. Sie legte sich in das weiche Körbchen zu Daniela, Rosi rollte sich wieder auf Danielas Bett ein.

Des nachts allerdings war Dora doch noch sehr unruhig und tapperte von einem Zimmer ins nächste. Irgendwann packte sie sich ganz vorsichtig zu mir ins Bett. Da lag ich nun mit 2 Hunden - das möchte ich aber nicht. Doch in der ersten Nacht war alles erlaubt - Hauptsache ankommen und zur Ruhe kommen.

Leider hat Dora mein Bett nass gepischt, nicht nur 1x. Am nächsten Tag hatte ich keine Bettdecke mehr und die Matrazen mussten gescheuert und gedreht werden. Auch mein Elchfell, worauf Champ so gern liegt hat sie nass gepischt. Wenn wir unterwegs sind, lobe ich Dora ganz doll wenn sie ihr Seeli gemacht hat.

Nachts schläft Dora bei Daniela- dick und fett auf ihrem Bett - und Rosi verkrümelt sich nach unten in den großen Hundekorb. Da muss auch Daniela aufpassen das Rosi sich nicht verdrängt fühlt. Rosi sitzt mit in der Küche wenn die Hunde fressen, leckt die letzten Krümel aus der Schüssel. Rosi macht auch abends mit uns den letzten Spaziergang. Findet es toll sich vor den Hunden mit Buckel und dickem Schwanz zu präsentieren.

Und Dora kann schnarchen - alle Bäume werden draußen abgesägt, da kommt kaum ein Kerl gegen an. Ihr Schnarchen höre ich über den Flur bis in mein Schlafzimmer.

So, für heute ist mein Bericht bestimmt erst einmal lang genug, oder? Die Wauwis warten auf ihren Gute- Nachtspaziergang. Und mein Bett wartet auf mich!

Frau Laue, wir sagen,einschließl. C H A M P einen lieben Dank für D O R A!

Gute Nacht und herzliche Grüße,
Sylvia G. mit Kind und Kegel"












03.12.11 (Fortsetzung)


Dora beherrscht die erste Regel: "Sitz".

Auch auf "Ausgehen" reagiert sie schon ganz gut. Naja, sie hält sich natürlich auch sehr an Champ. Ein Vorbild! Vonwegen...... auch sie meint draußen mit zu bellen und andere Hunde anzugalfern. Das ist natürlich Stress, doch es wird sich bestimmt geben. Unsere Kappi war widerlich an der Leine - und ohne ein Zuckerpüppchen. Die Liebe die wir von den Hunden bekommen entschädigt alles, auch noch ihre Seen und großen Geschäfte im Wohnzimmer und Flur. Dabei sind die Hunde gar nicht lange allein. Doch ist Dora draußen soooooooooooooooo neugierig, es gibt so viel zu beobachten, da hat man einfach keine Zeit und Lust seine Geschäfte zu erledigen. Und bei so einer traurigen Vorgeschichte braucht alles viel, viel Geduld.

Auf den Fotos können Sie erkennen, wie gut ihr Schnäuzchen schon abgeheilt ist. Doras Gesicht wird immer hübscher und weicher.

In den Garten bekomme ich Dora so gut wie gar nicht. Ich denke sie hat noch viel zu viel Angst wieder draußen bleiben zu müssen. Es ist so süß anzuschauen, wie Champ und Dora miteinander balgen, spielen, sich herzen und küssen. Gestern hat Dora das erstemal mit einem Spielzeug gespielt, auch es mit aufs Sofa geschleppt. Und immer wieder kommt sie angeschmust, zusammen mit Champ. Beide verfolgen mich bis ins Badezimmer.

Herr Wrack fragte mich am Telefon, ob ich glaube, das Dora Champ versteht, wenn er unterwegs so erzählt. Ja, das glaube ich!
Es ist, abgesehen von den Hunden denen man begegnet, eine Freude den beiden zuzuschauen. Wir haben viel spaß und Freude. Gestern sind wir über die Kuhkoppel gelaufen - keine Leute da, keine Hunde. So konnten wir die beiden ohne Leine laufen und toben lassen. Daniela war bei mir - haben wir gelacht, wie Dora und Champ abgedüst sind. Champ kann ganz schön Hackengas geben!

Gute Nacht und herzliche Grüße von den Zwei- und Vierbeinern.









Dora





09.12.11 (Fortsetzung)




Hatte ich heute faule Hundis - und dafür 4x Seelis von Dora im Wohnzimmer. Und DAS, obwohl ich in der Nähe war. Aber immerhin ein nächster Erfolg ist ja immerhin der, dass Dora mein Bett nicht mehr nass pischt und auch die Nacht durchhält - sowie morgens, trotz Toben mit Champ, wartet bis ich angezogen bin und sie dann endlich raus kann. Wenn ich beide rufe "ausgehen" wissen sie gar nicht wie schnell sie die Treppe runter stürmen sollen. Dicht nebeneinander stehen Champ und Dora da, wie 2 kleine Kinder, da jeder sein Halsband zuerst umgelegt bekommen möchte. Die Eile schlägt dann, wie an so einem stürmischen Regentag wie heute, in Gemächlichkeit um, wenn die Samtschnäuzchen ihren Kopf zur Tür rausgesteckt haben. Erst wird 3 x überlegt und sich schon vorher ein paarmal geschüttelt. Champ "meckert" noch ein Stück den Fußweg runter, beeilt sich dann auf der Koppel tierisch schnell seine "Geschäfte" zu erledigen und versucht Richtung Heimat zu ziehen. Wir Boxerfreunde kennen ja die Eigensinnigkeit und Sturheit, grins, aber nicht mit mir. "Naja, ich werde dann mal nicht so sein und brav meine Runde laufen," versuchte Champ mir wahrscheinlich zu verklickern als er wieder so vor sich hin brabbelte. Dora nahm es gelassener, sprang um Champ herum. So kamen wir wieder pitschnass nach Hause. Und wieder wollte jeder der Erste sein, abgeruffelt zu werden.

Champ hat noch weiter abgenommen - nun reicht es aber.
Ich habe aber gleichmäßig, seitdem er bei uns ist, ihn so weiter gefüttert. Wenn ich daran denke, dass die Hundepension mir erzählte wie Champ kaum die paar Meter Gang bei denen - und nur schnaufend - schaffte, sie sich am Anfang vor Champ, dem Hängebauchschwein, regelrecht ekelte..........da müssten die Herbergseltern und Herr Wrack mal sehen wie Champ jetzt über die Wiesen tobt, ohne aus der Puste zu kommen, wie er mit seiner um die Hälfte jüngeren Dora um die Wette läuft, wie galant er über einen Graben springt. DAS werde ich mal versuchen im Foto festzuhalten.

Nochmal zu Heute: wir waren auch mit dem Auto unterwegs, mit zwei braven Hunden, die gern Auto fahren. Nachdem wir unterwegs spazieren waren (schade, ich hatte meine Kamera vergessen), waren ja beide seeeeeeeeeeeeeeehr dankbar bei dem peitschenden Regen wieder ins Auto zu dürfen - aber dann...... zu Hause angekommen, musste man ja nun noch mal aussteigen, DAS hat große Überwindung gekostet. Weder Dora, noch Champ machten Anstalten aus dem Kofferraum zu springen. Dora drehte sich gleich wieder um und Champ tat auch so, als sei er gar nicht da. Als wir die Beiden endlich dazu bewegen konnten rauszuhüpfen, konnten wir sie kaum halten, so zogen sie ab - im Schweinsgalopp Richtung Haustür. Natürlich ging es ihnen auch nicht schnell genug, bis die Tür endlich aufgeschlossen war. Es war ihnen völlig latte, sich mit der Leine zu verheddern und einen keinen Tisch damit umzureißen - Hauptsache DRIN! So standen meine Kids und ich triefend nass da - und haben erst einmal - mal wieder- die Hundis gründlich trocken gerieben - und rauf auf`s Sofa....... schnarch.......

So, jetzt gehe ich schnarchen. Gute Nacht.

Frau Laue grüßen Sie mir bitte ganz lieb Frau Hebling von mir - ich werde ihr immer dankbar sein das sie den richtigen Zeipunkt gewählt hat, mir Champ "vorzustellen", dass sie das richtige Gespür besaß das Champ zu uns passt und wir zu ihm, genau so wie Sie die passende Freundin für Champ und uns Zweibeinern gewählt haben. Mein Dank geht auch an Frau Norton - ich denke oft an sie. Daher sind meine E- Mails zum großen Teil auch mit an sie gerichtet.

Es ist mitten in der Nacht, mir laufen die Tränen runter - ich bin halt ein sehr emotionaler Mensch - und eben sehr dankbar über mein/unser neues Hundeglück, nachdem ich 3 Hunde innerhalb von 3 Monaten verloren habe. Champ und Dora geben uns sehr viel - auch wenn Dora meint noch Seelis im Haus - statt draußen - machen zu müssen. Sie steckt voller Neugierde und Tatendrang.

Ganz liebe Grüße Sylvia Grimm mit zwei - und viebeinigen Anhang