Emma



04.08.2011

Ein Besuch auf dem Boxerhof am 03.03.2011, mit nicht geahnten, aber nie bereuten Folgen.

Frau Laue und Frau Büscher berichten von Emma, einem tauben, weißen, 2 - jährigen Boxermädchen. Wir waren an sich, nachdem unser geliebter Ferro uns verlassen hatte, noch nicht wieder bereit für eine zweite Samtschnute. Aber der Gedanke ließ uns nicht mehr los und Elvis sollte ja auch irgendwann doch eine Freundin bekommen.

Dann war wohl jetzt die Zeit ...
Es ging alles ganz schnell, Familienrat, Telefonat mit Frau Moritz zum Thema taub und 3 Tage später waren wir wieder auf dem Weg zum Boxerhof. Für uns stand fest, wenn Elvis meint Emma könnte seine Freundin werden, dann ist das so.

Elvis wunderte sich vielleicht etwas über das kleine, zauselige, dünne, verschreckte Boxermädchen, aber fand die Kleine gut und so zog Emma am Abend direkt bei uns ein.


Für Emma war es Stress pur, sie wusste ja noch nicht dass jetzt ein schönes Leben beginnt.

Abend zu Hause angekommen, wollte Elvis gleich mal Haus, Hof und Garten zeigen.
Treppen und einen Teich mit dünner Eisschicht kannte Emma natürlich nicht. Also ist sie zum Einstand, ohne das einer von uns reagieren konnte, mit einem Sprung von der Terrasse im Teich gelandet. Die erste Nacht war wie erwartet schlafarm, aber wurde bereits im Bett verbracht! Die Kleine war ja so aufgeregt.

Der Schnelldurchlauf des Welpenalters begann am nächsten Tag und ist schon fast vergessen.

Treppensteigen musste gelernt werden, inzwischen springt Emma, wenn sie es eilig hat die 4 Stufen zum Hof in einem Satz runter. Spiegel werden nicht mehr attackiert, keine Ohnmachtsanfälle mehr, wenn man an der Leine gehen muss, Auto fahren ist auch toll, Aussteigen noch nicht so sehr. Schäden in Haus, Hof und Garten treten nur noch im "normalen" Umfang auf, kein eingeklemmter Schwanz mehr bei der Nahrungsaufnahme.

Man kann auch schon meistens im Bett unterm Schreibtisch bleiben und muss nicht alle Leute erschrecken, die das Büro betreten. Ihren Ruf wird sie wohl aber nicht mehr los, unsere Besucher haben inzwischen mehr Respekt vor der kleinen Emma (26 kg), als vor dem viel stärkerem Elvis (41 kg).

Wir glauben grundsätzlich gehört inzwischen alles ihr und Elvis darf es mit nutzen. Elvis ist ein ganz lieber Kavalier und lässt der kleinen Zicke meistens ihren Willen. Als meine Freundin mal zu Besuch war, bemerkte sie "also Emma ist ja wirklich frech, das ist doch Elvis sein Sessel". Nun ja eigentlich ging es um den Fernsehsessel, der von uns auch ganz gern mal genutzt werden würde... Aber mit zwei Samtschnuten stehen die Chancen schlecht.

Emma kennt natürlich inzwischen das Zeichen für Sitz, aber wie ein "normaler" Boxer muss man nicht unbedingt beim ersten Mal reagieren. Erstmal drei Runden um den Tisch und dann kann man ja immer noch zeigen was man kann. Vielleicht...

Zu Hause ist Emma inzwischen völlig relaxt und angekommen. Nur fremde Umgebungen oder Situationen verunsichern sie noch. Da kann es vorkommen dass sich die Kleine hinsetzt und nicht mehr von der Stelle rührt. Aber auch das wird besser werden.

Emma ist unsere freche, neugierige und recht dickköpfige Prinzessin. Überaus liebebedürftig, aber der Typ: "los wir kuscheln, aber JETZT!!!" Egal, ob sie es grad auf einen von uns oder ihren Freund Elvis abgesehen hat, man muss. Emma bestimmt den Zeitpunkt - ohne irgendwelche Fragen aufkommen zu lassen. Aber, wer könnte Emma schon widerstehen! Sie freut sich derart wenn sie morgens aufwacht, dass man jeden Tag das Gefühl hat sie denkt "kein Traum ich lieg immer noch im weichen Bett". Das wird auch immer so bleiben. Die Beiden sind ein Traumpaar und wir alle zusammen haben ganz viel Freude und sind einfach nur froh.

Wir hatten Bedenken ohne Frage, taub, nur im Zwinger gelebt, bekommen wir das hin?
Aber wir können nur sagen, man bekommt es hin und das besser und schneller als gedacht. Mit Blick auf das Erlebte, mit ganz viel Liebe und ein wenig Toleranz und Gelassenheit (welcher Boxerfreund hat die nicht eh) geht alles.

Das Thema taub ist völlig in den Hintergrund gerückt, wir nehmen es überhaupt nicht mehr zur Kenntnis. Die einzige Eigenart die wir auf Ihre Taubheit zurückführen ist, dass sie oftmals vor sich hinknurrt ohne jemanden zu meinen oder vor sich hin bellt. Da brauchten wir ein paar Tage um zu kapieren, das bedeutet nichts, sie vertreibt wohl nur, mit den daraus resultierenden Vibrationen, die sie umgebende Stille.

In der vorletzten Woche waren Emma und Elvis zum zweiten Mal im Urlaub auf dem Boxerhof. Zwar von uns nicht gleich um die Ecke, aber wir denken es gibt kein besseres Zuhause auf Zeit. Unser Elvis, sonst nicht bereit sich auf ungewohnte Situationen einzulassen, konnte es bei der Ankunft kaum abwarten aus dem Auto zu springen. Allerdings müssen wir zugeben, dass sich unsere Beiden während Ihres Urlaubs als regelrechte Rabauken entpuppt haben. Hoffen wir beim nächsten Mal auf etwas mehr Benehmen...

Vielen Dank für eure liebevolle Betreuung. Ihr macht das einfach super!!!

Liebe Grüße aus Schwiesau von Emma, Elvis, Matthias, Franziska und Annett


09.02.12
Unseren ersten Erfahrungsbericht haben wir Anfang August 2011 geschrieben, 5 Monate nachdem unsere kleine weiße taube Maus bei uns eingezogen ist. Nun wird es am 06. März schon ein Jahr das wir eine Familie sind und gerade das Schicksal von Hannes hat uns daran erinnert wie schnell die Zeit vergeht.

Noch vor einem Jahr hätten wir bei dem Gedanken an einen tauben Hund vor Bedenken den Kopf geschüttelt und uns wenn überhaupt erstmal belesen, informiert, beraten. Haben wir damals sicher auch, aber im Schnelldurchlauf, denn wir wussten Emma sitzt in einem fürchterlichen Zwinger und möchte endlich leben. Wir hatten keine Ahnung wie sie aussieht, wir wussten nur sie wartet.

Wenn wir nicht so direkt mit der Situation konfrontiert gewesen wären, Emma "nur" auf der Zuhause gesucht Seite gesehen hätten, denken wir fast, wir hätten unseren Schatz nie kennen gelernt. Man nimmt das Schicksal der armen Schnarchnasen wahr, findet sie vielleicht ganz zauberhaft und ihr Schicksal unendlich traurig und entscheidet in der selben Sekunde ohne nachzudenken das geht nicht. Durch unsere eigene Erfahrung hat sich die Situation völlig geändert. Gerade die armen Nasen wie im Moment der zauberhafte Hannes oder der kleine Snoopy liegen uns besonders am Herzen. Und geht es nicht allen wie Basti`s Familie oder uns? Die so genannten "Handicaphunde" sind ganz normal wie jeder andere Boxer auch.....und erobern im Sturm unser Herz.

Wir müssen zugeben, wir haben nicht den Anspruch Emma möglichst viele Handzeichen beizubringen. Emma beobachtet uns sehr aufmerksam und weiß an sich immer was gerade gemeint ist. Ob sie drauf reagiert hängt von der Tagesform Ihres kleinen süßen Boxerdickkopfes ab. Natürlich kennt sie das Zeichen für Komm oder Sitz, am besten klappt Sitz beim Abendbrot wenn die Schnarchnasen auf ihr Leckerlie warten, dann sitzen die Beiden auch ohne Zeichen....Nein im Ernst einige Zeichen verwenden wir, aber wir haben uns und der kleinen Maus damit keinen Stress auferlegt. Es war auch niemals nötig, der Alltag klappt ganz einfach, alles hat sich wunderbar entwickelt.







Was hat sich denn nun bei uns seit August so ereignet. Unsere kleine Maus hat inzwischen die breite Palette der Boxerstreiche komplett drauf. Sie kann nun auch endlich buddeln, weiß das Kissen zum zerreisen schön sind, kann ganz fix Brötchen aus der Korb klauen und damit über den Hof wetzen das sie Keiner einholt, weiß wenn man im Auto warten soll, man sich die Zeit mit Zerknabbern des Sicherheitsgurtes vertreiben kann usw... usw..... Unterstütz wird sie dabei selbstverständlich tatkräftig von Ihrem besten Freund Elvis. Also alles im grünen Bereich, normaler Boxerhaushaltsalltag.






















Im September haben wir vier ein paar wunderschöne Tage in Dänemark verbracht. Emma dabei relaxter als unser Elvis, der große Kerl braucht immer ein wenig Zeit um sich an fremde Umgebungen zu gewöhnen. Emma kann gleich glücklich sein wenn ihr Rudel dabei ist und muss keine nervösen Magenprobleme bekommen wie ihr großer Freund.

Der zweite Ausflug mit Übernachtung war das Familientreffen auf dem Boxerhof. Emmas erster Hotelaufenthalt mit Frühstück, unsere Maus hat alles Neue toll gemeistert. Beim Frühstück sich ganz selbstverständlich mit Elvis unter den Tisch gelegt wie bereits 100mal erlebt. Das sie sich von Herrchen ins Festzelt tragen ließ, als sie keinen Bock mehr hatte, ist eine andere Geschichte..... Das kann auch heut noch passieren...

Inzwischen haben wir ja auch das erste Weihnachtsfest zusammen verlebt. Wir waren sehr gespannt, da unser Elvis damit aufgewachsen ist, dass unser Ferro immer Wächter des Weihnachtsbaumes war und den damals Kleinen davon immer sehr energisch vertrieben hat. Nun stellt sich schon die Frage ob Elvis die Rolle übernimmt. Aber Elvis wie immer stressfrei, hat sich nicht drum gekümmert ob Emma den Baum begutachten möchte oder nicht. Also verlief alles harmonisch, wir haben es auch das erste Mal seid drei Jahren geschafft das keine Kugeln vom Baum geklaut werden. Beide haben ihr Spielzeug "ausgepackt" und waren zufrieden mit sich und der Welt.... Und wir waren es auch.

Was sich überhaupt nicht geändert hat, ist die unbeschreiblich Freude wenn die kleine Maus morgens aufwacht. Da stehen wir manchmal immer noch und schauen fasziniert zu. Und die große Liebe zwischen unserer Beiden Schnarchnasen. Wo man Einen trifft ist der Andere nicht weit. Im Moment schlafen die Beiden wie so oft unter meinem Schreibtisch in ihrem Bettchen.

Wir wünschen allen noch wartenden Samtschnuten ganz schnell das richtige liebe Zuhause und allen bereits Glücklichen eine superschönes Leben zusammen mit ihren Familien.

Liebe Grüße aus Schwiesau von
Emma, Elvis, Matthias, Annett und Franziska mit Spiki













Elvis & Emma






Emma & Elvis