Lilly


09.01.10

Wir wollten einen Boxer. Wir bekamen Nero.

Als wir einem zweiten Boxer ein Zuhause geben wollten, hat man uns Lilly ans Herz gelegt.

Schüchtern, ja ängstlich sei sie. Und leider hat sie einen Herzfehler. Eine ruhige Familie, vielleicht mit einem souveränen Rüden, das wäre der ideale Platz für sie. Und wir könnten ihr das bieten, meinte man bei der BNH. Vielen Dank für das Vertrauen!

Schon beim Kennenlernen schlich sie sich in unser Herz und verstand sich von Anfang an mit Nero. Zu Hause angekommen war von Schüchternheit oder Angst nichts mehr zu sehen. Sie spürte wohl sofort, daß sie hier richtig war. Und mit Nero an ihrer Seite, was sollte da schon passieren?

Wir gaben ihr alles was sie vielleicht in der Vergangenheit vermißte. Was wir ihr nicht nehmen konnten, war ihr Herzleiden. Also gaben wir auf sie acht und betüttelten sie, wann immer es nötig war. All das gab sie uns hundertfach zurück.
Elf Monate lang. Elf kurze, viel zu kurze elf Monate.

Am Samstag, dem 2. Januar 2010, morgens um zehn Uhr blieb ihr krankes Herz stehen. Plötzlich, unerwartet, von einer Sekunde auf die andere und ohne Vorwarnung.

Der Schmerz sitzt tief und nur die Gewißheit, daß sie ohne zu leiden von uns ging, tröstet.

Wie gerne würden wir wieder einmal die Küche aufräumen, weil unser "Flintenweib" glaubte, während unserer Abwesenheit umdekorieren zu müssen. Wie gerne würden wir Schränke, Türen und Tapeten abwaschen, weil sie sich beim freudigen Wedeln die Rutenspitze an irgendeiner Kante aufgeschlagen hatte.

Sie kommt nicht mehr und stubst die Hand, die die PC - Maus führt. Sie kriecht nicht mehr unter unsere Arme und fordert ihre Streicheleinheiten. Nie wieder sieht sie uns aus ihren großen, treuen Augen an.

Nie wieder!

Vielleicht waren die Monate bei uns die schönsten Monate in ihrem viel zu kurzen Boxerleben. Ganz sicher gab sie uns elf Monate, die wir nie vergessen werden! Sie hat nun einen Platz in unserem Garten. Und den Platz in unseren Herzen hat sie ohnehin.

Wenn die Trauer vergeht, bleibt die Erinnerung.
Eine Erinnerung an schöne Zeiten.
Eine Erinnerung, die uns niemand nehmen kann.


Machs gut, kleine Lilly!

Martina, Richard und Nero und der Rest Deiner Familie





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