Remy


Deine Lebenskerze ist zu schnell abgebrannt...

Sie war unser erster Boxer und wurde "nur" elf Jahre alt.

Eigentlich wollten wir nach dem Tod unseres Mischlings "Blacky" nicht unbedingt einen anderen Hund. Doch es kam anders. Bei einem Urlaub in Süd-Frankreich sahen wir sie in einer Zoohandlung eingezwängt in einem Glasfenster, mit der Größe eines Fischaquariums. Sie war schon so groß, dass sie mit dem Rücken oben am "Aquarium" anstieß. Wir kauften sie frei und nahmen sie mit nach Deutschland und dort machte sie uns zunächst das Leben sehr schwer. Noch im Welpenalter verstand sie es, unsere Wohnung gewaltig umzuorganisieren. Weder Mehl, noch Spaghetti, noch Katzenstreu - obwohl gut versteckt - waren vor ihr sicher. Unsere Wohnung sah manchmal aus, als hätten die Vandalen gehaust. Doch sie hatte auch ihre lieben Seiten...

Sie machte nie irgendwelche Probleme, wenn wir schnell einen Notboxer aufnehmen mussten. Sie fühlte sich ganz als Mama und hat ihre "Neuen" immer fürsorglich bemuttert und gegen unsere zwei Rabaucken Santoz und Zeus verteitigt. Wäre sie doch vermutlich gerne selbst einmal Mama gewesen...

Nun lebt sie nicht mehr. Die letzten beiden Wochen haben sie stark verändert. Sie hatte kaum noch gefressen, nicht einmal ihre geliebte Leberwurst hat sie angefasst. Sie konnte und wollte auch nicht mehr. Ihr Nierenversagen war zu weit fortgeschritten. Und niemand hat etwas bemerkt. Zwei Tage lang hat sie noch stundenlange Infusionen über sich ergehen lassen und zwischendurch immer wieder erbrochen. Obwohl gar nichts mehr in ihrem Magen war.

Schliesslich haben wir sie von ihrer Pein erlösen lassen.

Für uns geht damit ein Stück Boxerleben zu Ende. Sie hat uns in die Boxerwelt eingeführt und kann in ruhigem Gewissen über die Regenbogen gehen. Sie geht in der Gewissheit, dass wir uns in Zukunft verstärkt um ihre Artgenossen kümmern werden, die viel mehr, als sie es jemals nötig hatte, unsere Hilfe benötigen.

Wir vermissen sie alle sehr.

Vera und Franz Dengel
In ihren letzten Stunden...



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