Ronja


19.09.09


Ronja ist tot.

Seit einigen Tagen wollte ich unser glückliches Familienleben mit unserem Neuzugang schildern und per Bildbeitrag dokumentieren.

Ronja war ein Traummädchen. Es war sooooo schön , daß sie bei uns war. So eine geringe Verweildauer von gerade mal 9,5 Wochen haben wir uns nicht vorgestellt. Bei der Übernahme war mir klar (10 Jahre), und wenn es nur eine Woche sein sollte, diesem Hund möchte ich ein würdevolles Ende schenken.

Montagabend begrüßte sie uns nach unserer zweistündigen Abwesenheit nicht wie sonst, sondern lag teilnahmslos im Wohnzimmer. Ich hatte sofort unseren Spring- und Hüpfhund Aaron in Verdacht, der sei vielleicht auf sie gesprungen und hat sie verletzt.

Dienstag stand Ronja nur widerwillig auf und das leckerste Futter verabreichte ich häppchenweise per Hand. Pipi und Mehr mit der größten Überredung erst mittags. Immer wieder trug ich sie in den Garten zwecks Lösen. Nichts zu machen. Mittwochmorgen schaute sie mich noch nicht einmal an. Ich versuchte sie hochzuheben; jedoch ihre Hinterbeine stellten sich nicht auf. Weil ich einen Disput mit Aaron hatte, (Pfoten mußten nach dem Spaziergang gesäubert werden) der kreischte und knurrte, richtete Ronja sich auf. (Sie war im Erstleben sicherlich Polizistin).

Das war die Gelegenheit Halsband, Leine, Pipimachen, jedoch ohne Erfolg. Ins Auto stieg sie voller Freude und ich fuhr zur Tierärztin, voller Hoffnung. Es wird sich als normale Altersbeschwerde erklären lassen, dachte ich. Beim Abtasten und dem Handzeichen meiner Tierärztin (Apfelsinengroß) rollten sich unser aller Augen. Die Röntgenaufnahme ergab Tumor im Darmbereich mit Andocken an die Blase. Ronja’s säbelrunder Rücken und das aufgestellte Fell hin und wieder, machte mich schon seit Sonntag stutzig. Dann heulte ich ihr das Fell voll. Die Tierarzthelferin fütterte sie mit Leckerlis, die sie gerne nahm. Ich wurde immer ratloser weil Ronja plötzlich wieder war, wie ich sie kannte.

Dann kam der entscheidene Satz meiner Tierärztin: "Sie haben diesem Hund soviel Gutes getan, ich kann sie mit Schmerzmitteln unterm Arm jetzt aus der Praxis gehen lassen, damit helfen sie nur sich und der Hund leidet weiter. Das hat Ronja nach allem was sie bereits erlebt hat nicht verdient".


Die Trauer ist immer wieder riesengroß und ich weine um mein altes Mädchen Ronja.

Bärbel Kaiser



Liebe Frau Kaiser,

auch wir von der BNH weinen mit Ihnen.
Sie haben mit der Aufnahme eines solch alten Boxermädchens bewiesen, dass das Herz eines Boxermenschen nicht auf Alter, Aussehen oder Gesundheitszustand schaut. Ihr Herz gehört den Boxern, ganz egal wie sie sind...

Man möchte sich wünschen, dass es noch viel mehr Menschen mit dieser Einstellung gäbe.

Wenn man Ronja mit ihren Stehöhrchen sieht, könnte man sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen. So hat man die Boxer aus Kindheit und Jugend in Erinnerung.

Danke, dass Sie für Ronja da waren und für das, was Sie für sie getan haben.

Ein trauriges Team der BNH.


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