Im wahrsten Sinn hin- und her gerissen waren wir von Pino, als er im Mai 2020 vom Boxerhof zu uns kam. Von Streicheleinheiten konnte er gar nicht genug bekommen und er hatte sich im Nu als Kampfschmuser in die Herzen aller Familienmitglieder gekuschelt. Schnell wurde aber auch klar, dass er leider viel Negatives erlebt haben musste und offensichtlich gelernt hatte, sich auch gegen seine Menschen zur Wehr setzen zu müssen. Wir haben dann viel über Frustrationsaggression und den Umgang damit gelernt und zwischendurch sicher auch das eine oder andere Tränchen der Verzweiflung vergossen. Aber Pino und wir wurden belohnt: er hat sich enorm positiv entwickelt und wir sind nicht nur ein richtig gutes Team sondern beste Freunde geworden. Als dann vor mehr als einem Jahr die Diagnose Krebs und die Empfehlung zum Einschläfern kam waren wir geschockt, haben uns aber für eine Therapie entschieden. Und wieder kam Pinos Kämpfernatur zum Vorschein: gegen die Prognose der Ärzte konnte das Wackermännchen noch ein Jahr bei guter Lebensqualität bei uns verbringen. Wir durften uns noch über viele schöne und sehr bewusst erlebte gemeinsame Momente freuen. Dann folgte das Unausweichliche, sein Zustand verschlechterte sich und wir mussten ihn erlösen.
Pino war in jeder Beziehung ein sehr intensiver Hund und wir vermissen ihn sehr. Die Leere, die er hinterlässt ist riesig. Aber wir sind sehr froh und dankbar, ihn kennengelernt und ein gutes Stück seines Weges begleitet haben zu dürfen. So schwer die Trauer auch wiegt sind wir uns doch darüber bewusst, dass wir mit Pino eine echte Erfolgsgeschichte miterleben durften.
Viele Grüße und alles Gute. Thomas Hingott