Hallo liebe Boxernothilfe,
hiermit möchte ich offiziell mitteilen, dass Cita am ersten Weihnachtstag 2024 morgens eingeschläfert werden mußte. Ich habe ein paar Tage gebraucht, bis ich Ihnen schreiben konnte. Es ist ja nicht mein erster Hund. Allein von der Boxernothilfe war Cita der dritte Nothund, der zu uns kam. Bei allen tat es weh, wenn sie gehen mussten. Jeder wurde sehr geliebt. Aber diesmal ist es für uns, besonders für mich, noch eine andere Hausnummer. Cita war mein Schatten und wir verstanden uns ohne Worte. Unsere Beziehung war besonders. Sowas gibt's nicht oft.
Als wir sie 3/2020 vom Boxerhof nach Hause holten, sah sie aus, als hätte sie jahrelang Welpen produzieren müssen. Alles war dick und übergroß. Sie war trotzdem super nett geblieben. Nur große Rüden möchte sie nicht mehr. Direkt bei der Übernahme guckte sie noch etwas skeptisch. Zu Hause angekommen, hab ich sie ins Haus gelassen mit den Worten " hier wohnst Du jetzt, Cita! Dann geh mal und guck Dir alles an!" Man hörte, wie sie aufgeregt überall herumtappte, Treppe hoch und runter. Als sie dann wieder zu uns raus kam ( wir holten die Box aus dem Auto), bekam sie sich vor Freude kaum ein, sprang im Wechsel an uns hoch und verteilte aufgeregt Hundeküsse. Fazit - sie fand es klasse! Es war eindeutig.
Sie tat alles, um zu gefallen und wir haben sie ganz schnell ins Herz geschlossen. Dann kam der Schreck in der 6. Woche ihres Aufenthaltes - sie kippte mir morgens gegen 8 Uhr bei der Gassirunde nach 100m um, kam zwar wieder auf die Beine, aber zitterte, spuckte Schaum. Mein erster Gedanke war eine Vergiftung, was dann aber nicht der Fall war.. Um 9 Uhr stand ich beim Tierarzt. Um 11 Uhr waren wir in einer Tierklinik. Sie musste operiert werden. Ein Milztumor war kurz vor dem Platzen. Zudem wurden Tumore in einer Milchleiste festgestellt. Also wurde die auch gleich entfernt und Gebärmutter und Eierstöcke ebenfalls. 14 Tage bis zum Fäden ziehen hab ich mit ihr Arm in Arm auf der Gästecouch im Erdgeschoss zugebracht, damit sie keine Treppe geht. Und von dem Zeitpunkt an, war sie meine zweite Hälfte, mein Schatten.
Diese Tumore ließen uns vier schöne Jahre lang in Ruhe. Im Mai 24 müsste ihr ein Tumor im Unterkiefer entfernt werden. Histologie war gutartig. CT zeigte keine weiteren Auffälligkeiten. Aber im Nachhinein war das der Anfang vom Ende. Während unseres Urlaubs am Meer im Oktober hatte sie das erste Mal Nasenbluten. Ging auch wieder weg. Zu Hause dann trat es wieder auf und ich habe es abklären lassen. Tumor in der Nase. Diesmal inoperabel. Knapp 2 Monate hatten wir leider nur noch. Gehofft haben wir auf 6-8. Mit der Therapie des Arztes ging es ihr phasenweise richtig gut und man machte sich diese Hoffnungen. Es war eine Achterbahn. Wir haben das Glück, eine sehr engagierte Tierärztin zu haben, die jederzeit, auch an Feiertagen für uns ansprechbar war. Als es Heiligabend und in der Nacht eskalierte, bekam Cita Schmerzmittel, aber morgens haben wir sie dann gehen lassen. Kein Hund soll sich quälen müssen. Cita wäre im Sommer 12 Jahre alt geworden. Die ersten Jahre als Welpenzuchtmaschine waren wahrscheinlich nicht so toll. Aber dafür hat sie die letzten 5 Jahre noch ein superschönes Hundeleben gehabt. Bett, Couch, Urlaub - sie war immer überall dabei und liebte Körperkontakt und kuscheln.
Sie wurde sehr geliebt und wird nie vergessen sein." Ich bin nicht fort - nur einen Schritt voraus"...Vielen Dank für diesen außergewöhnlichen Hund!
Kerstin und Michael Ehrenberg