Digger



01.04.2012

Hallo Frau Laue,

schon lange wollten wir uns mal melden, aber der Alltag lässt immer sooo wenig Zeit ... ich hoffe es geht Ihnen und allen der Boxernothilfe gut. Frau Büscher hatte ja zwischendurch mal angerufen und gefragt wie es uns geht ... alles prima!

Digger hat sich nach den anfänglichen Schwierigkeiten gut gemacht. Diese haben uns allerdings auch schlaflose Nächte bereitet. Nachdem er ja kurz nach seiner Ankunft meinen Freund an der Hand "erwischt" hatte (im falschen Augenblick dazwischengegriffen), hatte er im Januar nochmal meinen Sohn gebissen - nicht dass ich nicht vorgewarnt hätte, aber "das Kind" konnte ja nicht hören, wir mussten auch diese Wunde im Krankenhaus behandeln lassen, aber nach ein paar Tagen verheilte alles sehr gut ... Gott-sei-Dank! ... seitdem ist aber nichts mehr passiert und ich gehe tatsächlich davon aus, dass dieser Hund sein Heil im "nach vorne gehen" suchen musstes um sich selbst zu schützen ... aus Hundesicht gesehen.

Mittlerweile ist alles friedlich. Digger liebt es gekrault und bekuschelt zu werden - nichtsdestotrotz bleibt er - wie ich zu sagen pflege - ein rauher Geselle. Seine Spiele sind wild und fröhlich, sehr standfest zu sein schadet nicht, außerdem liebt er es, Dinge (die man meist gerade braucht) zu "klauen" und damit wie ein Wahnsinniger durch den Garten zu rennen, an uns vorbei - um uns rum ... netterweise gibt er sie wieder ab, wenn man ihm es sagt ... von daher ein sehr lustiges Spiel.

Ich nehme ihn jeden Tag mit zur Arbeit, er freut sich über Kunden im Laden und über meine Kollegen im Büro - lediglich seine feucht-fröhlichen Begrüßungsküsschen sind nicht überall beliebt ... sein "Grinsegesicht" finden aber alle toll.

Gerne verteidigt er auch SEIN Auto gegen (jetzt im Frühling wieder sehr aktuell) Radfahrer, die hinter uns stehen, Fußgänger, die an uns vorbeigehen und und und ... mein größter Helfer ist in diesen Fällen eine kleine Wasserpistole in Form eines Elefanten - einmal gespüht und Ruhe ist! Diese Lektion müssen wir nur noch im monatlichen Rhythmus "auffrischen".

Wenn wir draußen sind, sind andere Hunde nach wie vor sein liebstes Spielzeug - er ist (bis auf die üblichen Ausnahmen) mit allen verträglich und geht Stänkereien soweit aus dem Wege. Wenn er einen Hund nicht mag, ist er zwar grantig, aber gerecht. Die größte Freude bereiten ihm wilde Verfolgungsjagden durch den Wald und über Wiesen. Er ist unglaublich schnell und hat eine Riesenkondition. Ansonsten machen wir Suchspielchen, Bleibeübungen, Bälle werfen, Kong suchen ... Bald steht er erste Urlaub ins Haus - wir sind sehr gespannt wie alles laufen wird.

Ich hatte anfangs Kontakt mit einer von Ihnen empfohlenen Hundetrainerin, auch diese meinte, dass Digger Zeit brauchen wird, sich einzufinden - mittlerweile weiß auch ich, was sie damit gemeint hat! Über die Monate sind viele Dinge und Situationen, die der Hund als bedrohlich empfand, ohne unser Zutun besser geworden, da er ja wohl nun gemerkt hat, dass für ihn immer alles gut läuft.

Schwierigkeiten gibt es oft noch mit älteren Herren, die ihn gerne streicheln würden - Digger würde sie aber lieber fressen, als sich anfassen zu lassen. Daran werde ich wohl nichts mehr ändern können. Erfreulicherweise mag er die älteren Herren, meinen Seniorchef und Rentner, die uns manchmal im Büro besuchen sehr gerne ... da soll mal einer die Hundewelt verstehen ... ich drücke aber auch allen Leckerchen in die Hand, um die positiven "Eindrücke" zu untermauern.

Ich hänge Ihnen mal ein paar Bilder von "Prinz Wahnsinn" an, also von hier alles gut und wir arbeiten weiter mit ihm und bestärkten ihn darin, dass die ganze Welt gut ist. Vielen Dank für diesen zwar sehr eigensinnigen, aber ausgesprochen liebenswerten Kracher.

Ganz viele liebe Grüße an Sie und alle anderen
Antje Rohrberg und Frank Weißleder












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