Sancho - geboren 15.07.2006 –
gestorben 27.09.2017.
Die Kraft eines großartigen Boxers war am Ende
– er wollte über die Regenbogenbrücke gehen.
Als wir Sancho im Alter von fünf
Jahren bei Frau Stockhausen kennen gelernt haben, waren wir zunächst
total erstaunt über seine Größe. Bisher hatten wir nur weibliche
Boxer. Dies war der erste Rüde, so dass wir diese Größe nicht
gewohnt waren. Zumal unsere Boxerhündin Linn recht klein und
zierlich ist.
Da Linn und Sancho sich jedoch gut
verstanden haben und Sancho ein sehr hübscher, verspielter war, gab
es keinen Zweifel, ihn in unserer Familie aufzunehmen. Es war von
Anfang an eine runde Sache. Mit unseren kleinen Kindern ging er
liebevoll und ruhig um. Mit acht / neun Jahren ging es jedoch
allmählich los mit den Gebrechen. Erster Schlaganfall, Darmkrebs, …
Gut überstanden und wieder gesund. Arthrose machte sich in seinen
Hinterläufen breit. Im Laufe der Zeit verlagerte er sein Gewicht
immer weiter auf seine Vorderläufe, die er im letzten Lebensjahr zu
90 % eingesetzt hat. Die Hinterläufe dienten nur noch der
Stabilisierung. Die Vorderpfoten wurden immer kräftiger - aber auch
wunderschön und einzigartig. Die Leute, die uns begegnet sind, waren
auch häufig von diesen unglaublich kräftigen Pfoten angetan. Ich
konnte sie kaum loslassen, als ich mich von ihm verabschiedet habe.
Dieses Gefühl des letzten Haltens und Streichelns seiner
Vorderpfoten werde ich nie vergessen – es fehlt mir! Aber auch sein
kuscheliger „Graubart“ war einfach nur schön.
Als wenn Sancho nicht schon genug
durchgemacht hätte, kam auch noch Hautkrebs hinzu. Diesen haben wir
nicht mehr behandeln lassen. Vier Wochen vor seinem Tod ereilte ihn
ein weiterer Schlaganfall, den wir Gott sei Dank sofort erkannt haben
und schnell beim Tierarzt behandeln ließen. Dennoch war er
vielleicht mit ausschlaggebend. Denn zwei Wochen später fing er an,
langsam abzubauen. Dennoch verlor er nicht seine Lebenslust und
brachte mir noch Stöckchen, um zu spielen. Unsere Devise bei allen
Boxern lautete immer: „Solang er noch will und Spaß hat, darf er
auch.“ Und Sancho hatte Spaß! Und er wollte auch! Ein unglaublich
tapferer Boxer mit einem starken Willen! Ein echter Kämpfer! Ein
liebevoller Kämpfer – der einem nicht zur Last fallen wollte.
Treppe von Herrchen oder Frauchen hochtragen lassen? Wenn’s eben
geht, „Nein“. „Ich schaffe das!“ Du alter, sanftmütiger
Sturkopf!
Die letzte Woche hat er sich dann aber
doch gerne hochtragen lassen. Und an seinem letzten Abend hat er beim
gassi gehen dann gezeigt, dass die Kraft am Ende war. Er legte sich
nach erledigtem Geschäft ins hohe Gras und wollte nicht mehr zurück.
Nach Konsultation mit dem Tierarzt am nächsten Morgen war klar,
dass wir ihn gehen lassen müssen. Sehr schweren Herzens, aber ihm zu
liebe. Er hatte es sich mehr als verdient! Von uns umarmt schlief er
friedlich ein.
Es war der vierte Boxer, den wir bis
zur Regenbogenbrücke begleiten durften. Jedes Mal, wenn wir einen
Boxer aufnehmen, wissen wir, dass dieser Tag kommen wird – auch
wenn er noch weit weg ist. Und wenn dieser Tag dann da ist, fällt es
dennoch unendlich schwer, los zu lassen.
Lieber Sancho, Du fehlst uns allen so
sehr und du warst das Beste, was uns damals passieren konnte, als wir
nach einem Gefährten für Linn gesucht haben. Du wirst immer in
unseren Herzen bleiben. Wir danken Dir so sehr für die gegenseitige
bedingungslose Liebe und das Vertrauen. Laufe, spiele, renne über
die saftigen grünen Wiesen und Felder auf der anderen Seite,
gemeinsam mit unseren anderen geliebten Boxern, die bereits vor Dir
gegangen sind… bis wir uns alle wiedersehen!
Famile Hunnekuhl