Bruno - jetzt Aiko


Polaroid-Foto: Aiko (links) und Asta
Aiko Hintergrund -
ein ungeheuerlicher Vorwurf:

griechische Behörden werfen der Arche Noah Kreta vor, sie würde Tiere in deutsche Forschungslabors vermitteln.

Deshalb kam von der Arche Noah die Bitte an die deutschen Tierheime, die einen oder mehrere Hunde aufgenommen hatten und sehr erfolgreich in gute Hände vermitteln konnten, sich mit den neuen Besitzern in Verbindung zu setzen, um so eine Dokumentation der jetzigen Aufenthalte der Hunde zu erstellen.



Hier ist der Bericht von Aikos neuem Frauchen, Frau Mönig, an das Tierheim Kaiserslautern:

... es erstaunt mich immer wieder, auf was für Ideen (nicht nur im Ausland) die Behörden kommen. Da wir nichts zu verbergen haben, denke ich, wir sitzen (wie die meisten Tierschützer) am längeren Hebel. Gerne komme ich somit Ihrem Wunsch nach Dokumentation nach.

Aiko - so heißt der von Kreta gekommene Boxerrüde Bruno inzwischen - hat sich bei uns sehr gut eingelebt.
Nach der Übernahme am 12. Dezember 2001 hatten wir doch ein wenig gemischte Gefühle. Die ersten Tage waren insofern kritisch, weil Aiko zwar (wenn auch nur wenig) frass, aber alles nur durchlief. Selbst Welpenkost blieb kaum im Magen-Darm-Trakt. Also kochte ich - wie früher den Kindern und so manchem Welpen - Schleimbrei mit Karotten oder Äpfel. Dazu gabs gekochtes Herz oder Muskelfleischstücke (von unserem Metzger gesponsert). Das waren unsere Anfänge zur halbwegs normalen Nahrungsaufnahme. Inzwischen klappts auch mit der Welpenkost und kohlehydratreichen Produkten, nebst Fleischzufuhr.

Mit unserer Boxermix-Hündin Asta versteht er sich prima. Sie ist sicherlich ein Schwesternersatz für ihn. Die beiden werden nicht müde , sich immer neue Überraschungen für uns Zweibeiner auszudenken.

So sind sie kurz vor Weihnachten bei einem meiner Patienten (ein Blickkontakt genügte) an dessen Bett hoch, um "guten Tag" zu sagen. Was zur Folge hatte, dass dieser Mann - seit einem halben Jahr von massivem Schlaganfall geplagt - das Wort "Hund" sagte. Es war für uns Umstehende wie ein kleines Wunder, da dieser Mann seit seinem Schlaganfall nicht mehr redete, sich nur noch mit Zeichen verständigte, wofür es von medizinischer Seite keine Erklärung gab. Aiko setzte sich nach dem sich wiederholenden "Hund" auf und hielt Blickkontakt zu meinem Patienten, sodass ein Körperkontakt zwischen beiden stattfinden konnte. Ich versprach - nach so einem Therapieerfolg, die Hunde beim nächsten Besuch wieder mitzubringen.

Da ich durch jahrelange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit meinen Hunden weiß, was für weitreichende Erfolge ich für meine Patienten mit meinen vierbeinigen Helfern erwirken konnte, werde ich bei Aiko eine Therapeutische Ausbildung anstreben. Ich hoffe sehr, er wird sich trotz seiner Gelenkbeschwerden dazu eignen, denn er hat ein ganz besonderes Boxerwesen. Er ist sehr zugänglich und vorsichtig. Auf der anderen Seite aber auch unerbittlich, wenn er etwas erreichen möchte. Und er liebt wie jeder Geschundene unendliche Streicheleinheiten, bei denen es ihm auch nichts ausmacht, wenn es mal etwas unbeholfener zugeht.

Aiko am 13. Dezember 2001 - einen Tag im neuen Zuhause (Polaroid-Foto)
Es scheint so, als hätte mein Boxerleben (seit fünfzig Jahren, da ich schon mit Boxern aufwuchs) in ihm eine weitere Bereicherung gefunden.

Mit dem Wunsch für unser aller weitere erfolgreiche Arbeit grüße ich Sie

Iris Mönig
Senioren Beratungs- & Betreuungs Service



Update: (23.03.10)
Aiko geht es heute trotz zwei angeborener Hüftschäden und einer HD altesentsprechend (9 Jahre) gut.
Er ist seit fast 7 Jahren als ausgebildeter Therapiehund, mein bester Angestellter und läuft sogar am Rad mit.