Bonita



23.04.2011

Jetzt ist Bonita (unsere Bonnie) seit einem Monat bei uns und das möchte ich zum Anlass nehmen, Ihnen von unserer Kleinen zu berichten.

Zunächst das Allerwichtigste: Bonnie fühlt sich bei uns offensichtlich wohl und beschützt.

Die Schlafplatzfrage, die Nahrungsaufnahme und –auswahl, die Schmuse- und Kontaktmöglichkeiten sind zu Bonnies vollster Zufriedenheit geregelt. Bonnie hat gelernt, die Treppen im Haus zu benutzen und ihr Fressen in Ruhe zu sich zu nehmen. Was macht es da schon, dass in Sachen Erziehung keine wirklichen Fortschritte zu verzeichnen sind? Noch nimmt sie unsere Aufforderungen wie „Sitz“, „Platz“ oder „Hier“ nicht zur Kenntnis; sie betrachtet sie nicht einmal als Diskussionsangebot. Auch den Bällchen sollen wir doch gefälligst alleine nachlaufen. Aber da Bonnie ja ohnehin ständig unsere Nähe sucht und gern Blickkontakt zu uns hält, sind wir auf diese formale Form des Gehorsams nicht wirklich angewiesen.

Bonnie war in den ersten Tagen sehr ängstlich und ist regelrecht in Schockstarre verfallen, wenn sie sich irgendwie bewegen sollte. War sie im Haus, wollte sie es nicht verlassen – kamen wir vom Spaziergang zurück, weigerte sie sich, wieder ins Haus zu gehen. Harmlose Geräusche versetzten sie in Panik. Möbel, Steine, Plastik usw. alles wurde angenagt und unsere Verbote schlicht ignoriert. Dieses Verhalten hat sich deutlich gebessert.

Bonnie hat ein so liebes zurückhaltendes Wesen, dass es für uns selbstverständlich ist, darauf mit Verständnis und Geduld zu reagieren. Was sie als junger Hund nicht kennenlernen und ausprobieren konnte, muss jetzt wohl (hoffentlich im Schnelldurchgang) nachgeholt werden.

Bei unseren täglichen Spaziergängen setzt Bonnie alles daran, zwischen uns zu gehen. Sie geht ganz brav bei Fuß und passt sich genau unserer Geschwindigkeit an. Wir sind schon auf unseren vorbildlich erzogenen Boxer angesprochen worden. In Wirklichkeit fühlt sie sich so von uns beschützt. Wir fungieren als Bodygard! Wenn wir anderen Hunden begegnen, braucht Bonnie allerdings keine Aufpasser. Sie verhält sich allen Hunden gegenüber tadellos und ist dabei auch recht selbstbewusst.

Alles in allem gibt es für uns keine schwerwiegenden Probleme (bestenfalls ein paar Verhaltensauffälligkeiten) mit unserer Bonnie, die nicht zu meistern und zu erklären wären. Wir sind froh und glücklich mit unserer Boxerdame und danken dem Team der Boxer Nothilfe für diesen liebenswerten Hund und wünschen weiterhin viel Freude und Erfolg bei der Vermittlung.

Herzliche Grüße
Ihre Bianca Sch.




Update: 05.07.11

Wir haben unsere Bonnie jetzt über drei Monate bei uns und unser Zusammenleben hat sich weiterhin so positiv entwickelt, dass ich davon gern berichten möchte. Ich würde gern allen Boxerfreunden, die sich für einen Hund aus der Zwingerauflösung interessieren, aber noch Bedenken haben, Mut machen eine der Hündinnen zu adoptieren.

Als ich mich im März dieses Jahres erstmals an die Boxernothilfe wandte, hatte ich die Absicht, einen souveränen Rüden als neues Familienmitglied aufzunehmen. Letztendlich bekam ich aber ein ängstliches Boxermädchen. Ich war anfangs etwas skeptisch, ob es uns gelingen würde, mit einer Hündin, die keine Erfahrungen mit dem Leben in einer Familie besaß, der man bislang ein normales Leben vorenthalten hatte, klarzukommen. Ehrlich gesagt: Ich hatte Bedenken, einen schwierigen (vielleicht sogar neurotischen) Hund zu übernehmen.

Bonnies sanftes Wesen und ihr ansprechendes Aussehen überzeugten uns jedoch.

Wir haben die Entscheidung nicht bereut. Unsere Bonnie hat sich zu einem sehr vergnügten (manchmal sogar etwas aufmüpfigem) Boxermädchen entwickelt, das uns jeden Morgen außerordentlich freudig begrüßt und unsere Zuneigung genießt und temperamentvoll erwidert. Sie hat eine (selbst für Boxer) besonders ausgeprägte Mimik, die wir sehr mögen und die es uns leicht macht, sie zu durchschauen.

Das im ersten Bericht erwähnte Bodyguardsyndrom hat sie längst abgelegt; bei unseren täglichen Spaziergängen geht sie nicht mehr zwischen uns, sondern bewegt sich selbstbewusst, schnüffelt ausgiebig an nahezu jedem Grashalm und pflegt ihre neuen Bekanntschaften mit zahlreichen Vierbeinern, bei denen sie sich auch großer Beliebtheit erfreut. Sie ist, selbst wenn sie mit Hunden spielt, gut abrufbar – und sogar "Sitz!" bzw. "Halt!" sind ihr inzwischen bekannte Begriffe.

Bonnie ist eine ganz liebe Boxerdame, die manchmal in fremder Umgebung noch etwas ängstlich ist, aber uns (vielleicht gerade durch ihre zurückhaltende Art) jeden Tag viel Spaß und Freude bringt.

Mit besten Grüßen
Ihre Bianca Sch.