Moin Moin
mit Bon Giorno ist jetzt Schluß



Ich bin ca 3 Jahre alt und eine ehemalige Wurfmaschine aus Mailand.

Meinen richtigen Namen weiß niemand. Für den Impfausweis und den Transport nach Deutschland hieß ich Galia, da hör ich aber gar nicht drauf und jetzt heiß ich Bonny.

In meinem bisherigen Leben hatte ich noch nix zu lachen aber nun hole ich im Schnelltempo alles nach. Meine Familie sagt, jeder der mich jetzt sieht, denkt mir ging es immer so gut.

Mein 2. Lebensabschnitt begann am Mittwoch den 25. September 2002 als mein Elend in Mailand durch die gute Arbeit der Boxer-Nothilfe zu Ende ging. Ich kam mit weiteren Leidgenossen nach Kaiserslautern, dort machte ich einen kurzen Zwischenstop.

Am Donnerstag, 26. September 2002 sahen meine neuen Mitbewohner (Renate, René und Anke) mich im Internet auf der BNH Seite. Dann ging alles ziemlich schnell, Donnerstag abend Kontaktaufnahme mit der BNH, lange Telefonate und Formulare wurden ausgefüllt.

Am Freitag, 27. September 2002 gab es in meinem neuen Zuhause die " Vorkontrolle ", damit ich von dem " Regen nicht in die Traufe " komme. Frau Anke Körner-Walkenhorst von der BNH gab dann auch schnell das OK und dann ging es los.

Samstag morgen um 8.00 Uhr fuhren Renate und Anke von Bad Zwischenahn bis nach Kaiserslautern ca. 600 km und um 14.00 Uhr standen wir uns dann das erste Mal Aug in Aug gegenüber.

Ich stand etwas schüchtern in dem Zwinger, aber trotz ziemlicher Erschrockenheit war es Liebe auf den ersten Blick. Nach einem kurzen Spaziergang ( mein erster auf Rasen ) wurde der Test gemacht ob ich denn überhaupt einsteigen wollte, aber natürlich wollte ich, da gab es sofort Leckerlis und ganz viel Streicheleinheiten außerdem lag dort eine dicke Decke, es war einfach super kuschelig. Dann mußten wir noch einmal zurück um alle Formalitäten zu erledigen und um 16.00 Uhr ging es dann in Richtung Heimat. Nach kurzem Zwischenstop bei Bekannten in Köln wo es auch wieder lecker Futter gab und einen kleinen Spaziergang auf zur letzten Etappe nach Hause.

Um ca. 23.00 Uhr kamen wir an, dann sah ich René zum ersten Mal, der wohnt auch mit mir zusammen. Nach einer kurzen Inspizierung des Hauses waren wir im Wohnzimmer ich war total fasziniert von einem viereckigen Kasten der machte bunte Bilder und verschiedene Laute aber riechen konnte ich nix. Dann wollten die drei, daß ich mich hinlege, ich war so müde obwohl ich im Auto fast nur geschlafen hatte, immer eine Pfote auf einem denn da war diese große Angst, wenn ich einschlafe sind die vielleicht weg und mein Elend geht weiter. "Also nein" ich beschloß ums Verrecken bloß nicht einzuschlafen nur gucken wo ist wer. Mittlerweile fiel mir das Stehen immer schwerer. Wenn einer das Zimmer verließ und sei es bloß um auf die Toilette zu gehen, ich mußte hinterher und wieder zurück, wo ist der Rest? Um 2.30 Uhr war dann Feierabend es hieß jetzt wird geschlafen. Mein Problem: die schliefen doch glatt in unterschiedlichen Zimmern und auch noch im Dunkeln. Ich beschloß zu bellen über Stunden. Obwohl ich ein feines Körbchen im Schlafzimmer von Renate hatte. Irgendwann sind wir alle vor Erschöpfung eingeschlafen.

Am nächsten Tag waren alle drei wieder da, daß war Klasse, dann redeten Sie von einem Teufel und sturem Boxer, ich weiß bis heute nicht wen die gemeint haben könnten.

Sonntag gab es telefonische Berichterstattung an die BNH und nachmittags kam mein Kumpel Teddy (Mischling, meine Größe) der gehört auch zu dem Clan. Der ist OK, nur wenn wir spazieren gehen und ein anderer Rüde ist dabei, dann stellt er sich an, der ist ganz schön eifersüchtig aber naja mir gefällt das gut wenn der um mich herumschlawenzelt.

Die Nacht von Sonntag auf Montag habe ich wieder gebellt, jaja die Angst.

Am Montag, den 30. September 2002 gingen einer nach dem anderen zur Arbeit und ich war eine Stunde allein ich dachte ich dreh durch, alle weg und alle verschwanden durch ein und dieselbe Tür. Da habe ich gedacht da muß ich hinterher und nach mühsamer Arbeit war es soweit, die Tür war auf und ich ging die Strecke von Sonntag noch einmal ich dachte die sind bestimmt da.



Als Renate nach einer Stunde wieder kam, da war der Schrecken groß, aber ich hatte bei den Bauarbeitern schließlich Bescheid gesagt in welche Richtung ich gehe und außerdem war ich dann nach einem kurzen Rundgang wieder zu Haus als alles ausschwärmen wollte um mich zu suchen. Die Freude war groß als wir uns wieder sahen.





Montag nachmittag ging es dann zu diesem super Tierarzt, Dr. Biermann aus Oldenburg, der meinte ich wäre eine ganz schöne Herausforderung bei mir wäre ja eine komplette Restauration fällig. Aber ich muß sagen der Typ hat ordentliche Arbeit geleistet. Ich bin jetzt sein " Schatzilein ".


Da die folgen meiner Vergangenheit so schlimm waren mußte ich nach einer Woche sofort operiert werden, weil ich noch nicht kräftig genug war sah es erst gar nicht so gut aus mit mir aber ich habe das alles gut überstanden und die häusliche Pflege, also ich kann Euch sagen, die habe ich in vollen Zügen genossen.





Nach vier Wochen hatte ich es kapiert, die kommen alle wieder. Nur wenn ich diesen Kasten (Biotonne) in der Küche leere sind die anderen nie begeistert, ich kann das an den Blicken schon sehen und bin dann ganz schnell verschwunden. Aber komm ich dann und wackel mit meinem kurzen Stummelschwänzchen freuen sich alle wieder wie verrückt.




Mittlerweile kenne ich die gesamte Familie, da ist noch ein Labrador Rüde und eine Golden Retriever Hündin. Aber alles gar kein Problem die habe ich auch alle gut im Griff, obwohl ich die jüngste bin hört alles auf mein Kommando.






Des Weiteren kann ich noch berichten, daß ich am liebsten auf meinem Sofa liege und Stundenlang vor mich hinschnarchen könnte, wenn bloß nicht mehrmals diese Aktion mit dem rausgehen wäre und wenn es dann auch noch regnet oder dieses komische weiße Zeug vom Himmel fällt, dann müssen sich meine Leute schon ganz schön was einfallen lassen sonst bin ich als erstes wieder auf dem Sofa.



Viele liebe Boxer Grüße
Bonny und Clan