Buddy


 





















14.03.07
Buddy, unser kleiner Boxermann, ist ca. 2 Jahre alt und wurde auf der Strasse gefunden, abgemagert und auf drei Beinen stehend.

Er wird wohl unser nächstes Sorgenkind werden.

Dieser, wirklich mit allem verträglicher, Boxer hat eine Behinderung an einem Hinterbeinchen, welches er nicht voll belasten kann. Die erste Diagnose beim Tierarzt ergab den Befund schwere Gonarthrose. Wir werden ihn nächste Woche in einer orthopädischen Tierklinik vorstellen, um dieser Diagnose auf den Grund zu gehen. Möglicherweise ein nicht behandelter Kreuzbandriss, man kann aber auch eine Misshandlung nicht ausschließen.

Er ist ein äußerst liebeswerter kastrierter Rüde. Ruhig und doch voller Boxertemperament beim Spiel. Von Streicheleinheiten und schmusen kann er nicht genug bekommen. Er liebt es weich zu liegen und hat deshalb sofort das Sofa in seiner Pflegestelle erobert. Auch mit der dort anwesenden Katze hat er sofort Freundschaft geschlossen.

Buddys neue Familie sollte seiner Behinderung schon Rechenschaft tragen und nicht allzuviele Treppen im Haus haben oder ihn - im Moment- ganz einfach körperlich überfordern.

Evtl. kann ihm durch eine Operation geholfen werden. Was in unserem möglichen Rahmen liegt, werden wir auf jeden Fall für diese arme Socke tun. Schön wäre es, wenn Buddy Freunde finden würde, die uns bei einer möglichen Operation finanziell unterstützen würden.

23.03.07
Nicht nur finanziell sind wir auf ihre Unterstützung angewiesen - wir suchen auch für die Zeit nach der Operation für diesen, wirklich zauberhaften Boxerbub dringend eine Pflegestelle.

Buddy sollte nicht allzuviele Treppen laufen. Schön wäre für ihn eine ruhige Familie, die mit ihm nur kleinere Spaziergänge macht bis er wieder genesen ist.

Gestern wurde Buddy in der orthopädischen Tierklinik Hofheim vorgestellt, mit folgendem Befundbericht:

Buddy zeigt eine hochgradige Stützbeinlahmheit hinten links, zeitweilig ohne jede Belastung. Ursache war ein Trauma, das heißt ein Unfall unbekannter Art (evtl. auch Misshandlung), der das Kniegelenk des Hundes teilweise zerstört hat. Beweis für ein Trauma sind die starken Vernarbungen der Haut in diesem Bereich.

Durch den Unfall sind die Seitenbänder des Gelenkes gerissen. Das Kreuzband des Kniegelenkes wurde ebenfalls beschädigt. Daraus resultierte eine Instabilität des Kniegelenkes, das heißt die Ober - und Unterschenkelknochen sind abnorm gegeneinander beweglich, was zu einer Arthritis mit Arthrose im Kniegelenk geführt hat. Zudem ist es zu einer Achsverschiebung im Gelenk gekommen, welche eine Verschiebung der Kniescheibe in Richtung Innenschenkel verursacht hat. Dies schränkt die Beweglichkeit des Knies stark ein und verursacht ebenfalls starke Schmerzen.
Ob eine bakterielle Infektion die Schädigung des Kniegelenkes verstärkt, wird gerade mit einer zytologischen und bakteriologischen Untersuchung der Gelenkflüssigkeit im Labor überprüft.

Da der Hund schmerzbedingt die Gliedmaße sehr stark schont, hat sich leider die Oberschenkelmuskulatur stark rückgebildet.

Das klingt alles nicht sehr gut - aber die Orthopädische Abteilung der Tierklinik Hofheim ist sich sicher, dass durch eine chirurgische Korrektur der Instabilität des Knies, sowie einer Achskorrektur, die die Kniescheibe wieder in Ihre normale Bahn verlagert, langfristig ein gutes Laufvermögen erreicht werden kann. Dies muß natürlich durch eine medikamentelle Therapie der Arthritis und der Knorpelschäden, sowie - ganz wichtig - einer guten und konsequenten Physiotherapie mit gezieltem Muskelaufbautraining, gestützt werden.

Dies alles wird sehr kostspielig sein. Die Operation allein wird bereits 1500.- Euro kosten.

Buddy ist solch ein tapferer kleiner Kerl, der seine Schmerzen klaglos erträgt. Er wird sie wohl schon seit Monaten haben. Der Boxermann hat einfach unsere Hilfe verdient, er soll ein glückliches schmerzfreies Leben auf seinen vier Beinen führen können.

11.04.07
Buddy wird am 17. April in der Tierklinik Hofheim operiert.


21.04.07
Unser kleiner, sehr tapferer Buddy hat seine Operation relativ gut überstanden.

Leider konnte die Op nicht so ganz wie geplant durchgeführt werden, denn die Schäden an seinem Beinchen waren schwerwiegender als erwartet. Zumindest konnten die Bänder fixiert und das Kniegelenk wieder gerichtet werden. Durch die wahrscheinlich monatelange verschleppte Verletzung, mit der der Boxerjunge überleben musste, hat sich eine schwere Gonarthrose im Kniegelenk gebildet und es ist fast keine Knorpelmasse mehr vorhanden.

Er ist zwar jetzt "repariert", aber es wird noch ein langer Weg vor ihm liegen, um einigermaßen fit und gesund zu werden. Ganz schmerzfrei wird er wohl nicht mehr werden, aber wir hoffen doch, dass wir durch die Operation schlimmeres verhindern konnten, und ihm so ein gutes und glückliches Leben zu ermöglichen.

Geplant sind - auf Annraten der Tierklinik Hofheim - Injektionen ins Kniegelenk mit Hyaluronsäure und eine Physiotherapie. Vielleicht finden wir sogar im Raum Wiesbaden eine Physiotherapeutin, die sich Buddy annehmen könnte, damit ihm die Fahrt nach Frankfurt erspart bleibt.

Wir konnten für Buddy eine Pflegestelle finden die ihn gleich am nächsten Tag nach seiner Operation in ihre sehr liebevolle Obhut nahm. Bei Familie R. aus Wiesbaden dreht sich zur Zeit alles nur um Buddy, seine Bequemlichkeit und seine Genesung nach dieser doch schweren Operation. Eine Pflegefamilie, die das Herz am rechten Fleck hat, die sich nicht scheut regelmäßige Fahrten zum Verbandswechsel nach Frankfurt auf sich zu nehmen, die nicht einmal fragte, sondern ohne wenn und aber ihre Hilfe für Buddy anbot. Ich bin sicher mit deren Hilfe wird Buddy wieder auf die Beine kommen.

Da Buddy - und somit auch uns - doch noch ein langer Weg der Genesung bevor zu stehen scheint und wir alles Menschenmögliche für ihn tun möchten, würden wir Ihre Unterstützung in Form einer kleinen Spende sehr begrüßen.

Buddy hat solch ein "edles Wesen" sagte mir das Pflegefrauchen am Telefon, wir werden alles tun, damit es ihm gut geht...

24.07.07
Buddys Schicksal hat viele Menschen bewegt.

Nachdem wir uns für Buddy gefreut hatten, dass er eine nette Pflegestelle gefunden hatte, kam sehr schnell die Ernüchterung. Buddy wurde sehr krank, ein beginnendes Nierenversagen und den Verlust seiner Pflegstelle daraus resultierend, machten es erforderlich, dass er bei unserer Tierärztin Conny Ries wieder stationär aufgenommen werden musste.

Die erste Zeit war für Buddy sehr hart, er hat es einfach nicht verstanden, dass er nun wieder ohne Familie, aber mit Spritzen, Infusionen und jede Menge Medikamente leben musste. Dazu noch sein frischoperiertes Bein, das ihm auch noch Schmerzen bereitete.

Buddy war sieben Wochen zwischen Bangen und Hoffen in der Tierarztpraxis, bis ein kleiner Erfolg sichtbar wurde. Buddys Nierenwerte haben sich wesentlich gebessert, dank der ausdauerden und "hartnäckigen" Pflege und Fürsorge seiner Ärztin. Es war eine sehr depremierende Zeit, weil wir nicht wussten, wie es mit Buddys Gesundheit weitergeht und wo wir ihn unterbringen sollten. Die Chance einer Vermittlung war gleich Null und die Hoffnung schwand...

Mit einem Anruf von Claudia Kohl aus St. Ingbert (www.drclaudiakohl.de) kam auch für Buddys Zukunft wieder ein Silberstreif am Horizont.

Es gab tatsächlich einen Menschen, der sich für Buddy interessierte, dass der Bub krank und behindert ist, hat für sie keine große Rolle gespielt. Ganz im Gegenteil, für Frau Kohl war nur Buddys Wesen ausschlaggebend und dass er sich mit ihrem Kater Lancelot verstehten würde.

Bedingt durch seine schwere Arthrose ist sein Beinchen noch nicht in Ordnung. Er kann es aber manchmal belasten. Auch hat er dadurch keinerlei Muskeln aufbauen können und er sieht an seinen Flanken sehr erbärmlich aus. Aber die Zeit wird für ihn arbeiten und mit Sicherheit kann er auch dann etwas Muskelmasse aufbauen. Leider ist Buddy doch eher wasserscheu und möchte einfach nicht schwimmen. Es wäre das Beste für sein Bein.

Er darf sich nur von seiner Nierendiät ernähren und ist wahrlich ein schlechter Fresser. Bei Trockenfutter bekommt er lange Zähne und schafft mit Ach und Krach drei Dosen am Tag. Auch seine Medikamente bekommt er jeden Tag von seinem neuen Frauchen verabreicht, für die Spritzen ist der Lebensgefährte von Frauchen zuständig. Auch fürs toben und spielen. Unser kleiner "großer" Boxerbub ist absolut glücklich mit seiner kleinen Familie. Auch Kater Lancelot findet Buddy klasse.

Er wird umsorgt, geliebt, lebt in einem ruhigen Haushalt, darf überall nach Möglichkeit dabei sein und wenn nicht, bleibt er mit Lancelot brav zuhause und beide halten im Bett ein Schläfchen. Ich habe selbst erlebt, wie entspannt und glücklich Buddy in seinem neuen Zuhause ist.

Es ist nicht selbstverständlich einem Boxer wie Buddy ein neues Zuhause zugeben. Seine Medikamente und seine Diät verschlingen Unsummen. Er wird wohl immer ein Sorgenkind bleiben.

Meinen Dank an Frau Dr. Claudia Kohl für die Aufnahme unseres Sorgenkindes wurde mit den Worten abgewiegelt: "ich bin froh, dass ich ihn habe, er ist einfach ein toller Kerl".
Trotzdem Danke, im Namen der BNH und alle, die sich um Buddy gesorgt haben.

Einen großen Dank auch den Spendern, die Buddy dieses Leben ermöglicht haben, er wird sich bei ihnen bei unserem Familien-Treffen im September persönlich bedanken.

Danke auch all den Menschen, die wegen Buddy stundenlange Telefongespräche im In-und Ausland wegen eines in Deutschland noch nicht zugelassenen Medikamentes geführt haben. Ebenso für die vielen Recherchen im Internet. Es ist unglaublich wieviele Menschen in Frankreich, Indien und Brasilien sich daran beteiligt haben.

Nicht zuvergessen unsere Tierärtzin in Frankfurt Cornelia Ries mit Frau Holling, Boxer Bongo und Mops Lotti für die vielen Wochen intensive Betreuung von Buddy.

Unterem Strich muss ich sagen, die Mitglieder und Freunde der Boxernothilfe sind wirklich eine Klasse für sich und helfen, wann immer einem Seelchen geholfen werden muss.

Ein Satz auf der Homepage von Buddys neuem Frauchen hat mir besonders gut gefallen und sich auch eingeprägt:

Das Leben ist ungerecht,
aber denke daran:
nicht immer zu Deinen Ungunsten

John F. Kennedy, 35. US Präsident





Vera Dengel Kontakt: Vera Dengel
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