Caruso



21.12.2010



Hallo liebe Boxermama,

ich wollte doch nicht versäumen, Dir meinen Boxer-Weihnachts-Schmatz mit allen Glück- und Segenswünschen zu schicken.
Hatte bisher leider keine Zeit, Stress pur: Frauchen und ich sind nämlich total verrückt nach Schnee und weil wir dieses Jahr genug haben, gehen wir täglich fast drei Stunden raus. Ich liebe fliegende Schneebälle (die ich komischerweise nie mehr finde). Und mein Herrchen verarscht mich noch und sagt: "Caruso, bring Schneeball...". - Mein Rudel ist ja gar nicht doof oder? Dann werde ich wieder mit Schnee zugeschmissen, eingebuddelt usw. Sowas alles muss ich mir als Boxer gefallen lassen...
Aber süß sind die zwei. Dass wir uns alle drei lieb haben, daran zweifelst Du sicher nicht, wenn Du Dir das Foto ansiehst auf der Couch bei der abendlichen Schmuserunde!



Na ja, sagen wollte ich: Uns gehts gut!
Fragen wollte ich: Wie gehts Euch!
Und wünschen wollte ich: Frohe Weihnachten und für das neue Jahr alles Gute für Euch und alle Notboxer! Und: Ich werd's Dir nie zu danken vergessen, dass Du mich an so ein schönes Plätzchen vermittelt hast!!! Und: Ich melde mich natürlich im Neuen Jahr wieder!

Also, tschüss dann! Ich habs eilig: Muss mit Frauchen ins Gefängnis zur Musikprobe für Heilig-Abend. Weißt Du, mein Herrchen macht den Gottesdienst und Frauchen spielt Gitarre und singt dazu. Tenorstimme - singt fast so gut wie ich, na ja... Frauchen textet und komponiert auch selbst, spielt auch Hammond-Orgel und so. Schreibt auch Gedichte, wie Du im Anhang siehst. Soviel kann ich nicht und singen schon gar nicht. Dafür aber geräuschvoll schmatzen und rülpsen beim Fressen. Nix neues: Boxer haben keine Tischmanieren! Schließlich muss einer ja auch aus der Rolle fallen in dieser viel begabten Familie.

Nur weigere ich mich strikt, Sprachen zu lernen! Das ist langweilig für Hunde. Deshalb schnarche ich immer lautstark, wenn mein Frauchen Englisch unterrichtet. Ja, ja, siehste mal: Ich komm überall rum, sogar in Erwachsenen-Fortbildungsstätten. Hauptsache, die haben mich alle lieb. Und sogar so, dass Frauchen ohne mich schon gar nirgends mehr hin darf. Die wollen alle, dass ich "kleines! süßes Schmusehund" mit komme.

Also machs gut! Bis bald wieder.
Merry Boxmas!
Dein ergebener Caruso, sprich Rüsselnase



Caruso


Eine große Stadt, die (k)einen Namen hat

Weihnachten in einer großen Stadt,
die eigentlich doch einen Namen hat.
Die Menschen treten sich die Füße platt,
jeder eilt im Dreieck und Quadrat.
Ja, man rennt fast im Spagat,
bis man ja auch die allerteuersten Geschenke hat.
Gold, Prunk, Glitzer und Brokat,
alles ist "für`s Fest" parat.
Wer gar keine Idee mehr hat,
macht eben schnell sein Sparbuch platt,
womit das Geld dann sinnlos wird verprasst,
bei einer feuchten Weihnachts-Winter-Party in Zermatt.

Doch: Läuft da wirklich alles glatt,
an Heilig Abend in der großen Stadt,
die plötzlich keinen Namen hat?

Es ist nämlich genau unsere Stadt,
in der so mancher keine Heimat hat.
Weihnachten in einer großen Stadt,
ganz viele werden dort nicht satt.
Bordsteine scheinen hochgeklappt,
Menschen sind einsam, müde, matt.
Eine Frau steht weinend da am Grab,
weil sie die Liebe dort verloren hat.

Ja, Weihnachten in einer großen Stadt,
die so viele namenlose Menschen hat...

Doch: Ich kenne eine kleine Stadt,
eine kleine, alte, neue Stadt,
die sehr wohl einen Namen hat:
Betlehem! - Hoffentlich heißt so auch unsre Stadt,
wo man Weihnachten wieder im Herzen hat;
denn ein jeder fast vergessen hat,
dass Jesus an diesem Weihnachtstag,
genau in dieser kleinen, großen Stadt,
als Licht in unsre Mitte trat,
und uns allen seine Liebe und den Frieden gab!

E. Kudziella