Lea ( jetzt Patsy)


Das Leben von Lea ist nicht gerade glücklich verlaufen.

Sie ist eine kleine Italienerin, die ihre letzten sechs Monate an einer kurzen Kette an einem Olivenbaum angebunden verbracht hat. Herrenlos aufgegriffen wurde das kleine Mädchen in einem Alter von ca. sechs Monaten. Ausgesetzt - der Grund wahrscheinlich ihre sehr unsachgemäß kupierten Öhrchen. Zu kurz um zu hängen und zu instabil um zu stehen. Also klappen sie mitten auf dem Kopf zusammen. Was ihr ein Aussehen gibt als ob sie ein Pelzmützchen tragen würde.
Lea kurz nach ihrer Ankunft

Die Leute die sie fanden haben sie natürlich behalten und sie an einer kurzen Kette an einen Olivenbaum angebunden. Ohne Hütte oder irgendeinen Schutz lebte Lea seit letzten August unter diesem Baum. Den heißen Sommer, und dem wirklich strengen Winter über. Gefüttert wurde nur sehr selten und Wasser gabs fast gar keins. Eigentlich nur das was der Himmel ihr schenkte, wenn regnete.

Es ist den Tierschützern vor Ort nicht möglich gewesen Lea dort raus zu holen .Erst als sie vor Schwäche das Köpfchen nicht mehr heben konnte wurde sie von Amts wegen beschlagnahmt,. was ihr das Leben rettete.

Sie wurde einer Tierschützerin in Pflege gegeben die aber nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügte Lea die medizinische Hilfe angedeihen zulassen die sie brauchte. Durch Zufall machte ein Hundetransport aus Kreta bei der dortigen Tierschutzorganisation halt. Da Leas einzige Chance in Deutschland lag wurde sie kuzerhand mitgenommem. Unser Tierheim in Kaiserslautern rief mich morgens früh an ob wir einer nierenkranken Hündin helfen könnten. Wir konnten und haben es getan. Lea ist im übrigen nicht nierenkrank. Lea war ein Bild des Elends, total abgemagert - obwohl sie schon rausgefüttert war - ausgetrocknet, der kleine Körper von Wunden übersät. Ein zäher gelber Schleim fließt aus ihrer Nase, sie hatte große Schwierigkeiten zu atmen.
Ein Gesichtchen wie ein verschrumpeltes Äpfelchen.
Die kleine Maus wird z.Z. in unserer Familie aufgepäppelt, bekommt 5 Mahlzeiten am Tag und Medikamente.
Sie ist eine so liebe Hündin, die erst jetzt mit meinen Boxerrabauken das spielen lernt. Sie kann sich stundenlang alleine mit ihrem Quietschie beschäftigen.

Lea nach einer Woche

Leckerlis muß man ihr in den Mund schieben- sie kennt sie nicht. Ansonsten läuft sie mit staunenden Augen durch die Welt und genießt unser Sofa. An der Sauberkeit arbeiten wir mir großem Erfolg - sie weiß es ja nicht.

Ich habe ihr versprochen, daß sie nie mehr Hunger oder Durst haben muß, und das es für sie ein warmes Plätzchen auf dem Sofa gibt.

Und ich halte mein Versprechen.

Vera Dengel
Gebietsbeauftragte
Rheinland-Pfalz / Saarland

Lea bei Ihrer neuen Familie (vier Wochen nach Ankunft in Deutschland)