Moogli


02.05.2009


Fast auf den Tag genau vor einem Jahr ist Moogli bei uns eingezogen. Erst mal nur zur Pflege, aber wie das bei uns so ist, ergab es sich eben , dass er bleiben sollte.

Anfangs voller Sorgen und Probleme, da er uns mit seiner Dickköpfigkeit, so manches Mal an unserer Entscheidung ihn zu behalten, zweifeln ließ.

Zuerst war seine Prostataerkrankung, wo wir dachten: bitte, bitte nicht schon wieder (wir mussten Bobby 8 Wochen zuvor deswegen gehen lassen). Unsere Tierärztin hat ihn so gut behandelt, dass er deswegen kaum noch Beschwerden hat.

Sein Nichtreagieren auf Ansprache war auch so ein Problem. Wir dachten wirklich, er sei schwerhörig! Weit gefehlt, der Herr wollte einfach nicht das machen, was ihm gesagt wurde. Wir konnten beobachten, wenn Luise zum bellen rauslief, hörte er es ganz hervorragend und lief hinterher. Schließlich gibt es hier nette Briefträger und Nachbarn , die schon mal das eine oder andere Leckerli verteilen.

Unser größtes Problem ist , dass er in die Wohnung" pinkelt". Er macht es nur, wenn er allein gelassen wird. Obwohl wir uns bemühen, unsere Hunde nur selten und in Ausnahmefällen allein zu lassen, lässt es sich aber nicht immer verhindern. Nicht, dass er es nicht aushalten würde. Nachts schläft er auch 10 Stunden durch. Nein, seine Majestät ist wütend, wenn wir ihn allein lassen. Dabei ist Luise immer bei ihm. Wir haben alles versucht, was uns viele liebe Boxerfreunde an Tipps gegeben haben. Nichts half wirklich! Seine Welt ist nur in Ordnung, wenn vertraute Menschen um ihn sind. Wenn wir mal länger arbeiten mussten, haben Christel und Dieter Seng ihn und Luise in ihre Obhut genommen. An dieser Stelle vielen lieben Dank Euch beiden!!

Aber genug der Jammerei, eigentlich wollten wir von dem tollen Moogli berichten, der blanke Bopfäuglein hat, wenn es morgens eine halbe Leberwurststulle gibt, der sich wie irre freut, wenn man nach Hause kommt. Sein Stummelschwänzchen legt den Turbogang ein( wir dachten zuerst, der ist kaputt) und er bringt uns ein Pfand ( Schuh, Schlüsselbund, auch mal die Hundedecke) ,um sie gegen Streicheleinheiten oder Schmackos einzutauschen.

Am schönsten ist es zu sehen, dass er sich langsam öffnet und bei uns angekommen ist. Noch vor wenigen Monaten zuckte er bei jeder Berührungen zusammen, heute kommt er schon mal von sich aus zum schmusen und kuscheln, bis hin zur Ganzkörpermassage. Rückblickend können wir sagen, dass es genau so viele Monate gebraucht hat, sein Vertrauen zu gewinne, wie Moogli Lebensjahre zählt.

Auch wenn ein Senior mehr Arbeit bedeutet, man länger Geduld haben muss, ist der Lohn doch um so schöner, wenn man helfen kann, einem betagten Hund den verloren gegangenen Glauben in das Gute im Menschen wieder gebe zu können.

Wir wünschen Euch alles Gute und hoffen auf ein gesundes Wiedersehen zum Jahrestreffen.

Es grüßen ganz herzlich
Luise & Moogli, sowie Hilmar und Marion