Auxanne


Auxanne









26.03.08
Auxanne wird vorerst aus der Vermittlung genommen, da sie noch nicht genügend Vertrauen zum Menschen aufgebaut hat, um ein lockeres, entspanntes Miteinander zu "erleben". Sie ist nicht krank im körperlichen Sinne, eigentlich kann man sagen Auxanne ist krank an der Seele, gemacht durch den Menschen.

Auch sie ist eine Abgabehündin, ins Tierheim abgeschoben wegen angeblicher Scheidung...

Dort wurde uns erzählt, sie sei eine sehr dominante Hündin. Ist sie auch auf gewisse Art und Weise. Xanny hat gelernt sich mit ihrer "Dominanz" zu wehren und Schaden von sich abzuwenden. Nach dem Motto: "bevor du mir wieder was tust, werde ich mich zu wehren wissen". Das Pflegefrauchen mit ihrem Boxerrüden Dexter wissen sehr gut mit dieser Gewitterhexe umzugehen - es gab und gibt immer noch einige Diskussionen mit ihr - manchmal schnappt sie dann einfach zu.

Sie hat mit ihrem Pflegfrauchen eine Verhaltenstherapie absolviert. Beide mussten das Miteinader lernen, Vertrauen aufbauen, sehr viele Rückschläge hinnehmen und trotzdem nie den Glauben an das Gute in dem Mädchen verlieren. Sehr hilfreich ist auch der dort lebende Boxerrüde, gleichaltrig mit Xanny, der ihr oftmals zeigen musste, bis hier hin und nicht weiter. Dieses Verhältnis ist nun entspannt, bis zur Fütterung. Da wird sie nach wie vor zur Furie und würde alles angreifen, was ihr in den Weg kommt.

Auf der einen Seite stellt sich Xanny gegen ihr Pflegefrauchen, auf der anderen Seite sucht sie ganz extrem ihre Nähe und liebt es zu kuscheln und zu schmusen. Sofa sollte eigentlich für sie zunächst tabu sein, aber man ist über jede freundliche Annäherung ihrerseits glücklich. Die Kleine steht sich mit ihrem Misstrauen selbst im Wege. Sie muss einiges in ihrem Leben mit Menschen erlebt haben, sie hat Erfahrungen mit Prügel gemacht. Wir vermuten, dass sie sehr viel geschlagen und gedemütigt wurde. Man erkennt immer mehr, welchen Weg sie in ihrem vergangenen Leben hatte, möglicher Weise hatte sie auch gehungert. Sie klaut jegliche Menschennahrung vom Tisch und scheut sich auch nicht, das Schnitzel während des Bratens aus der Pfanne zu stehlen...

Vielleicht wurde sie nur von Abfällen ernährt. Es gibt einige Situationen, wo man ihr mit Vorsicht und Umsicht begegnen muss. Sie droht und schnappt, aber mir wurde auch vom Verhaltenstrainer gesagt, dass sie doch eine gewisse Beisshemmung hat. Es dauert sehr lange, um solche Hunde wieder auf den richtigen Weg zu bringen, zumal nicht mit Strafe, sondern nur mit positiver Verstärkung gearbeitet wird.

Auxanne, eine wunderschöne Hündin, die einfach perfekt von ihrem Aussehen ist, braucht noch lange Zeit bis die Knoten platzen und sie hoffentlich wieder ein Boxerle wird, das vorbehaltlos ohne Misstrauen den Menschen begegnen kann. Auf diesem richtigen Wege ist Xanny mit ihrem Pflegefrauchen und Dexter und es wäre verheerend sie jetzt dort raus zu reissen und zu vermitteln. Sie wurde wahrscheinlich die Welt nicht verstehen und in ihr ursprüngliches "schlimmes" Verhaltensmuster zurückfallen.

Auch sie wird noch einige Zeit ein Sorgenkind bleiben.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den Pflegefamilien, auch im Namen unserer Schützlingen, bedanken. Ohne euch und eure selbstlose Hilfe wäre das Ganze so nicht möglich.

So geht es Xanni heute.



Vera Dengel Kontakt: Vera Dengel
Ansprechpartnerin: Rheinland-Pfalz/ Saarland/Hessen
Tel: 06371 / 12456
Email: veradengel@boxernothilfe.de